Man braucht sie wirklich nicht: Auf Nahrungsergänzungsmittel für ihre Kinder können Eltern getrost verzichten. Der Nutzen ist nicht ausreichend belegt. Einige Mittel enthalten sogar Vitamine, die als Nahrungsergänzung für Kinder zu hoch dosiert sind und überflüssige Mineralstoffe. Von 23 geprüften Produkten waren 18 „nicht geeignet“, so die Stiftung Warentest in ihrer Juni-Ausgabe der Zeitschrift test. Nährstoffzugaben sind nur sinnvoll, wenn der Kinderarzt einen Mangel diagnostiziert.
Zwölf Produkte im Test empfehlen zu viel Vitamin A, darunter waren auch bekannte Marken wie Sanostol. Doch die fettlöslichen Vitamine A, E, D und K reichern sich im Körper an. Im Übermaß und auf Dauer können sie schaden. Laut Deklaration enthalten neun Produkte Mineralstoffe, von denen das Bundesinstitut für Risikobewertung in Kindernahrungsergänzungsmitteln abrät. Dazu zählen Zink, Kupfer, Mangan und Eisen. Das alles bekommen Kinder schon ausreichend mit der Nahrung. Ein Mittel mit Blaualgen aus den USA, das im Internet vertriebene Kids Plus Spirit Power enthielt sogar Spuren von Microcystin, einer krebsverdächtigen Substanz. Fünf Produkte sind zwar „mit Einschränkung“ geeignet, sie enthalten zumindest weder kritische Mineralstoffmengen noch eine Überdosis an Vitaminen, aber sie sind überflüssig.
Eltern sollten ihr Geld lieber für frische und gesunde Lebensmittel ausgeben – viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Kartoffeln. Mageres Fleisch, Seefisch – auch als Fischstäbchen, Milchprodukte, Pflanzenöl und Wasser sind wichtig für eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung.
Der ausführliche Test findet sich in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift test und im Internet unter www.test.de