Mit Thunfisch bleibt kein Auge trocken

Frauen, die reichlich Thunfisch essen, haben
ein geringeres Risiko unter Augentrockenheit, auch als „dry eye“ oder
Sicca-Syndrom bezeichnet, zu leiden, so die Ergebnisse einer aktuellen
US-amerikanischen Studie (1), berichtet heute Diplom
Ernährungswissenschaftlerin Susanne Sonntag von der Gesellschaft für
Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. in Aachen. In Deutschland leiden etwa 10
Millionen Menschen unter „dry eyes“ und sie sollten mehrmals wöchentlich
Fisch essen oder maritime Omega-3-Fettsäuren einnehmen, rät Susanne Sonntag.
Die Wissenschaftler um Biljana Miljanovic aus Boston führen ihre Ergebnisse
auf die Wirkung der entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren zurück, die zum
Beispiel reichlich in Thunfisch enthalten sind. An der Studie nahmen 32.470
Frauen aus der Women´s Health Study teil, die ihren Fettsäuren- und
Fischverzehr mit Hilfe eines Food Frequency Fragebogens dokumentierten. Nach
Auswertung der gewonnenen Daten ergab sich die Tendenz, dass Frauen mit
einer höheren Omega-3-Fettsäurenaufnahme ein vermindertes Risiko für
Augentrockenheit zeigten als Frauen mit einer niedrigeren Aufnahme. Einen
signifikanten Einfluss hatte das Verhältnis von Omega-6- zu
Omega-3-Fettsäuren. Je größer der Anteil an Omega-6- und je niedriger der
Anteil an Omega-3-Fettsäuren war, umso größer war die Wahrscheinlichkeit,
dass die Frauen unter trockenen Augen litten. Die Wissenschaftler legten
ihren Fokus jedoch nicht nur auf die isolierte Betrachtung von Fettsäuren,
sondern auch auf den Einfluss von Omega-3-fettsäurereichen Fischsorten.
Dabei ergab sich, dass insbesondere der Verzehr von Thunfisch trockenen
Augen vorbeugt. Augentrockenheit zählt zu den häufigsten Beschwerden des
menschlichen Sehorgans und ist durch eine verminderte Tränenbildung mit der
Folge von Hornhautschäden und Rötungen der Bindehaut gekennzeichnet.
Entzündungen der Tränendrüsen scheinen eine wichtige Rolle bei der
Entstehung des Augenleidens zu spielen. Patienten weisen zudem erhöhte
Konzentrationen von Entzündungsmarkern in der Tränenflüssigkeit auf. Um das
entzündungshemmende Potential von Omega-3-Fettsäuren, das vor allem bei der
Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen Anwendung findet, wissen
Mediziner und Ernährungswissenschaftler bereits seit langem. Nun entpuppen
sich die gefäßgesunden Omega-3-Fettsäuren auch als Augenbefeuchter und
können damit zur Linderung der Augentrockenheit beitragen. Ein Grund mehr,
häufiger Fisch in den Speisenplan einzubauen, findet Susanne Sonntag und
empfiehlt, wöchentlich ein- bis zweimal omega-3-fettsäurereiche Fischsorten
wie Thunfisch, Lachs, Hering und Makrele zu essen oder maritime
Omega-3-Fettsäuren einzunehmen.

Quelle:
Miljanovic B et al.: Relation between dietary n-3 and n-6 fatty acids and
clinically diagnosed dry eye syndrome in woman. Am J Clin Nutr 2005; 82:
887-93

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