Test: Esskastanien

Winterzeit ist Maronizeit. „Leider ist die Qualität der Maroni heuer sehr
mangelhaft“, kritisiert AK Konsumentenschützer Harald Glatz. Ein AK
Testeinkauf von insgesamt 1.324 Maroni bei 36 Wiener Standlern zeigt: Fast
jede fünfte Maroni war wurmig oder schimmelig. Nur bei drei Anbietern waren
alle Maroni in Ordnung. Außerdem lassen sich die Maroni häufig sehr schwer
schälen: Von zehn Maroni lassen sich im Schnitt zwei nicht leicht schälen.
„Die Qualität ist offensichtlich deutlich schlechter als 2003“, beanstandet
Glatz, „überdies werden die mangelhaften Stücke nicht ausreichend durch
Extrastücke ausgeglichen.“

„Das Ergebnis ist äußerst unbefriedigend“, kritisiert Glatz. Bei einem
Testkauf von drei Stanitzelproben je Anbieter mit jeweils insgesamt 30 bis
42 Stück Maroni war im Schnitt fast jede fünfte Maroni verdorben. Bei zehn
von 36 Anbietern wurden sogar weit mehr als 20 Prozent beanstandet, oft war
sogar jede zweite bis dritte schimmelig oder wurmig. Nur bei sechs Standlern
hingegen waren in den drei Stanitzelproben sehr wenige verdorbene Stücke
drinnen (bis maximal fünf Prozent), bei drei Anbietern davon waren alle
Einzelstücke in Ordnung. Im Vergleich zum AK Test im Jahr 2003 ist heuer die
Qualität viel unerfreulicher: Damals hatten bei einem Testkauf deutlich
weniger Anbieter eine so hohe Anzahl verdorbener Einzelstücke.

Kritik übt Glatz auch, dass sich die Maroni oft schlecht schälen lassen.
Durchschnittlich waren 20 Prozent der gekauften Maronistücke nicht gut
schälbar. „Für die Konsumenten ist es auch unerfreulich, wenn sich die
Maroni nicht leicht schälen lassen“, sagt Glatz.

Kleine Stanitzel Maroni (fünf bis sieben Stück) kosten meist zwischen 17
bis 21 Cent pro Stück. Für mittlere Packungen (acht bis zehn Stück) wird
zwischen 15 und 21 Cent je Stück verlangt, für Großpackungen (elf bis 15
Stück) von 14 bis 18 Cent pro Maroni.

Glatz rät: „Reklamieren Sie nach Möglichkeit verdorbene oder schwer
schälbare Maroni!“ Für ihr Geld sollten die Konsumenten die bezahlte
Stückzahl auch tatsächlich erhalten. Als Ausgleich zu den schwer schälbaren
oder verdorbenen Maroni sollten die Anbieter daher unaufgefordert verstärkt
Extrastücke ins Stanitzel geben, vor allem wenn die Qualität der Rohware zu
wünschen übrig lässt.

Die AK Tester haben von 15. bis 21. November bei 36 Standlern in Wien
Maroni eingekauft: vor Einkaufszentren, in stark belebten Einkaufsstraßen
oder bei Eingängen von U-Bahnen oder Straßenbahnen. Es wurden drei
unterschiedliche Portionsgrößen gekauft, insgesamt jeweils zwischen 30 und
42 Stück. Wurden mehr Maroni ins Stanitzel gegeben (elf Anbieter gaben
zwischen einem und neun Stück mehr in die Tüte) als bestellt, sind die
Extrastücke bei der Beurteilung von der Zahl der verdorbenen Ware einer
Probe abgezogen worden. Die Untersuchung führte die
Lebensmitteluntersuchungsanstalt der Gemeinde Wien durch.

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