Knabbergebäck: Prominente Marken im Abseits

„Konsument“: Teils hohe Acrylamidwerte in Chips

Angesichts der nahenden Fußball-Europameisterschaft
darf neben Bier wohl auch eines vor dem Fernseher nicht fehlen:
Kartoffelchips und Erdnusslocken. Wie es um die Nähr- und Schadstoffe
bei den salzig-reschen Häppchen bestellt ist, zeigt „Konsument“ in
der Juni-Ausgabe. Insgesamt sechs Kartoffelprodukte und zehn
Erdnusslocken-Erzeugnisse standen auf dem Prüfstand. Von den
Erdnuss-Produkten schnitten vier mit „gut“, der Rest mit
„durchschnittlich“ ab, bei den Kartoffelchips gab es unter anderem
zwei „gut“. „Kelly’s Chips classic salted“ fielen dagegen aufgrund
des hohen Acrylamidgehalts durch.

Die gute Nachricht: Nur in drei der zehn getesteten
Erdnuss-Produkte konnten Schimmelpilzgifte nachgewiesen werden – und
das in äußerst geringen Mengen. Damit geht von dieser Seite keine
Gefahr für den Verbraucher aus. Anders die Situation bei den
Kartoffelchips: Ein vergleichsweise hoher Acrylamid-Gehalt wurde bei
„Pringles Original“ festgestellt. Extrem hoch ist die
Acrylamidbelastung bei den „Kelly’s Chips classic salted“ – sie macht
mehr als das Doppelte des Signalwertes aus, den die deutsche
Lebensmittelaufsicht definiert hat. Das ist insofern bedenklich, da
sich Acrylamid in Tierversuchen als krebserregend herausgestellt hat.
Es entsteht als Nebenprodukt der Bräunung, bei starker Erhitzung von
kohlenhydratreichen Lebensmitteln. „Eine unschädliche Dosis für den
krebserregenden Stoff ist nicht bekannt. Am besten nimmt man daher
Lebensmittel mit hohem Gehalt an Acrylamid nur in geringen Mengen zu
sich und achtet darauf, dass der morgendliche Toast oder die
Kartoffelpuffer nicht zu braun geraten“, rät
„Konsument“-Ernährungswissenschaftlerin Birgit Beck.

Im Rahmen des Tests wurden zudem Fett- und Salzgehalt ermittelt.
Besonders die klassischen Kartoffelchips enthalten sehr viel Fett.
Durch gezielte Produktauswahl ist bei den Chips aber
„Einsparungspotenzial“ vorhanden: So bewegt sich etwa der Fettgehalt
bei „Lorenz Crunchips light gesalzen“, „funny frisch Ofenchips
Paprika“ und „Kelly’s Baked, classic salted“ im mittleren Bereich,
bei den Erdnusslocken sind es sogar fünf Produkte. Niedrige Gehalte
an gesättigten Fettsäuren haben vor allem die Light-Versionen bzw.
Produkte, die mit Sonnenblumenöl zubereitet wurden. Beim Salzgehalt
gibt es dagegen für 14 von insgesamt 16 getesteten
Knabbergebäcksorten die rote Karte. Besonders die Chips von „funny
frisch“ stachen aufgrund ihres hohen Salzgehalts ins Auge.

Geschmacklich fanden alle Erdnusslocken-Produkte Anklang. Bei den
Kartoffelchips fielen die Ergebnisse zwar etwas differenzierter, aber
großteils dennoch „gut“ aus. Teils großen Nachholbedarf haben die
Hersteller noch bei der Verpackungskennzeichnung: Vier Produkte
mussten wegen besonders mangelhafter Deklaration um eine Stufe
abgewertet werden.

Detaillierte Testergebnisse gibt es im Juni-„Konsument“ und auf
www.konsument.at.

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