Wenn Obstfans statt vollreifer Früchte weniger ausgereifte Exemplare essen, entgeht ihnen viel Wertvolles: Denn Vitamin C, Zucker und Bioaktivstoffe wie natürliche Duft-, Farb- und Geschmacksstoffe – kurz alles, was Früchte auszeichnet und
aromatisch schmecken lässt – ist in ausgereiften Früchten in größeren Mengen enthalten. Wissenschaftler wissen heute, dass es bei Früchten gerade in der letzten Reifephase zu einer Konzentration dieser Stoffe kommt.
Außerdem nehmen unerwünschte
Substanzen während der Reife ab, wie beispielsweise Gerbstoffe, die bei unreifen Früchten den typisch bitteren Geschmack verursachen. Über drei Jahre hinweg untersuchten Experten der Forschungsanstalt in Geisenheim den Einfluss des Erntezeitpunktes
bei Zwetschen. Dazu ernteten sie die Früchte ab beginnender Reife bis zum Stadium „hochreif“ im drei- bis viertägigem Rhythmus. Die sensorischen Ergebnisse, sprich Süße und Säure spiegelten die Beliebtheit bei zunehmender Reife wider. Besonders
beliebt waren die frisch geernteten „hochreifen“ Früchte. Fazit: Optimale Reife ist entscheidend für das Maximum an Geschmack und Wert gebenden Inhaltsstoffen. Doch während einige Früchte auch nach der Ernte weiter reifen können, muss die Ernte bei
nicht nachreifenden Früchten grundsätzlich zum Zeitpunkt der Vollreife erfolgen. Tipp: Für vollen Fruchtgenuss sollten Verbraucher auf regionale, frisch gepflückte Produkte mit kurzen Transportwegen und auf Reifezeichen achten.
So sollten nicht
nachreifende Früchte wie Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Zwetschen und Kirschen stets prall, saftig sowie glänzend aussehen und angenehm duften. Äpfel, Aprikosen, Birnen, Heidel- und Stachelbeeren können auch nach dem Pflücken noch nachreifen.