Karibikinsel als Lieblingsziel der Reisenden – Massentourismus stört die Gäste nicht unbedingt
Massentourismus muss nicht
unbedingt etwas Negatives sein. Tripadvisor http://www.tripadvisor.de
führt einmal jährlich die Kundenbefragung der Top-Reiseziele – die so
genannten Top-Ten-Travelers-Choice-List durch. In diesem Jahr liegen
zwei neuseeländische Destinationen, der Milford Sound und Queenstown an
der Spitze. An dritter Stelle reiht sich die Hauptstadt der
Antillen-Insel Sint Maarten http://www.st-maarten.com , Philipsburg,
ein. Dort boomt der Massentourismus, denn jährlich besuchen Millionen
von Kreuzfahrttouristen die kleine Stadt. Und diese scheinen sie, glaubt
man den Umfragewerten, zu lieben.
Philipsburg ist ein Ensemble aus drei Einkaufsstraßen mit Juwelieren,
Elektronikläden und Souvenirgeschäften. Auf der Strandpromenade reiht
sich eine Strand-Bar neben der anderen und während der
Kreuzfahrt-Hauptsaison sind an vielen Tagen bis zu 10.000 Touristen in
den schmalen Straßen unterwegs. An die Kolonialzeit erinnern ein paar
alte Bauwerke – wie etwa das alte Gerichtsgebäude. Ansonsten weiß man
anhand des Baustils nicht, in welchem Land man sich gerade befindet.
„Die niederländischen Antillen werden in den kommenden Jahren
aufgelöst“, erzählt Rainier van de Pol vom Kabinett des Gouveneurs . Wann dies genau geschieht sei allerdings noch nicht
geklärt, denn es gelte erst, die finanzielle Situation zu klären. Aller
Wahrscheinlichkeit nach wird Sint Maarten zu einem eigenen Staat werden.
Sint Maarten hat aber mit einer weiteren Besonderheit aufzuwarten: der
nördliche Teil der Insel, Saint Martin, ist nämlich als Teil von
Frankreich auch Euro-Zone. Grenzbalken oder Zäune zur Abgrenzung der
beiden Inselteile kennt man hier nicht – und das obwohl streng genommen
die EU-Außengrenze mitten durch die Insel verläuft.
„Auf Sint Maarten ist der US-Dollar gemeinsam mit dem
Niederländischen-Antillen-Gulden gesetzliches Zahlungsmittel“, erklärt
van de Pol. Das mache die Insel derzeit für Europäer besonders
preisgünstig. Um die enge Verbindung zu Europa zu unterhalten, fliegen KLM täglich hierher. Beliebt ist das Eiland vor allem auch
bei den US-Amerikanern. „Besonders die Casinos locken zahlreiche
Besucher an“, erklärt Betty Jean-Baptiste, Marketing Assistant vom St.
Maarten Tourist Bureau http://www.vacationstmaarten.com gegenüber
pressetext. Das größte Hotel, das Sonesta Maho Beach
http://www.sonesta.com/MahoBeach , mit rund 580 Zimmern verfügt über ein
angeschlossenes Casino.
„Trotz der hohen Bevölkerungsdichte gibt es auf der Tourismusinsel sehr
hübsche Strände“, betont Jean-Baptiste. Einer der touristischen
Highlights ist der Maho-Beach – und zwar genauer gesagt, die
Einflugschneise zum internationalen Juliana Airport. Flugzeugfans
strömen hierher, um den großen Jets beim Landen und Starten zuzusehen.
Die Landebahn fängt nämlich unmittelbar hinter dem Strand an. Es gebe
Gäste, die seit Jahren nach St. Maarten kommen und den Maho-Beach als
Fixpunkt im Sightseeing-Programm betrachten, erzählt Jean-Baptiste. Am
Nachmittag, wenn die Jets von Paris und Amsterdam kommen, herrscht hier
dichtes Gedränge. Etwa zwei bis drei Stunden nach der Landung fliegen
die Großraumjets dann wieder zurück. „Das ist der Höhepunkt überhaupt“,
schwärmt Michael Kelly, ein Tourist aus Utah, der sich mit 30 anderen
Touristen am Absperrzaun der Startbahn die heißen Abgase des Jumbo-Jets
ins Gesicht blasen lässt. Die Sunset Beach Bar
http://www.sunsetbeachbar.com , täglich von elf Uhr vormittags bis
Mitternacht geöffnet, ist auf die Flugschau-Gäste total eingestellt.
„Partytime heißt hier der Slogan“, meint der Barkeeper. „In jeder
anderen Ferien-Destination würde ich mich beschweren, in einem Hotel
nahe des Flughafens übernachten zu müssen. Doch hier ist selbst der
Airport Teil des Ferien-Feelings“, meint Kelly. Wolfgang Weitlaner