Deutsche Fruchtsaftindustrie setzt auf hohes Qualitätsniveau

Nach einem für die Betriebe betriebswirtschaftlich erneut sehr schwierigen Jahr setzt die Fruchtsaftindustrie die Priorität weiterhin eindeutig auf höchste Qualität. So stand die diesjährige Mitgliederversammlung des VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. in Berlin unter dem Motto: „Fruchtsaft – ein pflanzliches Lebensmittel“. Die Branche macht trotz unverändert komplizierter Kostenentwicklungen deutlich, dass die hohen Qualitätsansprüche, die die deutsche Fruchtsaftindustrie an Fruchtsäfte stellt, entsprechend in europäischen Regelungen zu verankern sind. „Damit soll sichergestellt sein“, so Präsident Wilfried Bertrams, „dass die EU-Fruchtsaftindustrie in ihrer Gesamtheit Produkte herstellt, die unangefochten auf hohem Qualitätsniveau stehen“. Dies bezieht sich sowohl auf Fruchtsaft-Direktsaft als auch auf Fruchtsaft aus Fruchtsaftkonzentrat, der ca. 80 Prozent des Marktes der EU-Fruchtsaftindustrie ausmacht. Gerade im Hinblick auf die auf EU-Ebene anstehenden Fragen der gesundheitsbezogenen Angaben und der dafür maßgeblichen Nährwertprofile ist dieses eindeutige Bekenntnis der deutschen Fruchtsaftindustrie von großer Bedeutung.

Kontinuierlicher Kostenanstieg
Das Jahr 2007 zeigte eine kontinuierliche Weiterentwicklung von 2006: Steigende Kosten und außerordentliche Preisanpassungen im Handel. Die Kosten im Bereich der Roh- und Halbwaren sowie der Hilfs- und Zusatzstoffe stiegen ebenso kontinuierlich wie die Branche ihre Bemühungen um bessere Abgabepreise fortsetzte. Was 2006 Orangensaft betraf, musste 2007 darüber hinaus insbesondere auf Apfelsaft, aber auch auf Sauerkirschen, Johannisbeeren, Trauben und andere Früchte bezogen werden. Preissteigerungen im Handel konnten 2007 schneller durchgesetzt werden als im Vorjahr, denn die Ernteausfälle vor allem in Osteuropa waren für Handel und Verbraucher offensichtlich eher nachvollziehbar. Dennoch hat sich die Kosten-/Erlös-Situation der Branche nicht verbessert, denn die Entwicklung der Margen zeigt nach wie vor eine rückläufige Tendenz.

Uneinheitliche Entwicklung
Das Statistische Bundesamt stellt für den Absatz von Frucht- und Gemüsesäften und -nektaren im Vergleich zu 2006 bei der industriellen Produktion mengenmäßig einen Rückgang von 4,8 Prozent auf 3.280,1 Mio. Liter fest (vorläufige Zahlen). Beim Umsatz von 2.109,7 Mio. EUR ist erfreulicherweise ein Zuwachs von 2,3 Prozent zu verzeichnen, was mit den Preissteigerungen bei Produkten der Fruchtsaftbranche zusammenhängt. 2007 beträgt der Umsatz der VdF-Mitglieder 3.877,4 Mio. EUR (2006: 3.729,3 Mio. – Quelle: VdF). Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 4 Prozent. Der vorläufige Pro-Kopf-Verbrauch für das Jahr 2007 liegt bei 38,3 Liter (2006: 39,8 Liter). Nach wie vor ist Apfelsaft die Nr. 1 bei den deutschen Verbrauchern, gefolgt vom Orangensaft.

Die deutsche Fruchtsaftindustrie wird die konsequente Strategie der letzten beiden Jahre bei den Preisverhandlungen mit dem Handel selbstbewusst beibehalten. Die Aufwendungen der Branche, die zur Sicherung von Qualität und Authentizität der Produkte bezüglich Herstellung, Verpackung, Qualitätssicherung und Präsentation der Produkte unternommen werden, müssen sich im Preis widerspiegeln. Die Unterstreichung und die konsequente Forderung des höchsten Qualitätsanspruchs werden die Bemühungen der Branche um die eindeutige Positionierung von Fruchtsaft und entsprechend adäquate Preise unterstreichen.

www.fruchtsaft.org

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