Bericht zur Lage der VDP Prädikatsweingüter

Riesling Erfolg lässt Weinwirtschafts-Barometer auf vielen Märkten steigen – Weingutsinvestitionen für beste Qualität und höchsten Weingenuss

Das abgelaufene Jahr 2007 glänzt mit seinen Wein-Absatzzahlen. Deutscher Wein liegt im Trend, Riesling ganz besonders und das Spitzenweinsegment, als Motor der Entwicklung, profitiert überproportional. Die 198 Prädikatsweingüter Deutschlands ziehen eine überaus gute Bilanz auf hohem Niveau sowohl für den heimischen wie für die Auslandsmärkte. Die guten Erlöse für ihre Produkte ermöglichen zahlreiche Investitionen, die für die Zukunft der Güter und den Spitzenweinbau in Deutschland enorm wichtig sind.

VDP-Absatzstrukturen
2007 konnten die 198 Prädikatsweingüter wegen der kleinen Ernte in 2006 die Nachfrage nur zum Teil erfüllen, so dass der Absatz bei 35 Mio. Flaschen blieb. Der durchschnittliche Flaschenpreis wurde dabei leicht auf 8,90 Euro gesteigert. Im Export wurde ein geringfügiger Rückgang verzeichnet. Steffen Christmann, Präsident der Prädikatsweingüter führt das auf die priorisierte Befriedigung der Inlandsnachfrage durch die Weingüter zurück: „Ich erwarte, dass sich der Export in diesem Jahr wieder anzieht, wenn hinausgeschobene Lieferungen erfüllt werden können.“

Inland
Auf hohem Niveau entwickelt sich der Markt für Spitzenweine in Deutschland weiterhin positiv. Die Popularität des Rieslings ist zwar für die Kunden der Spitzenweingüter kein Novum, doch entfacht die positive Presse und das große Engagement des Fachhandels und der engagierten Gastronomie, die über 50% der VDP-Weine abnehmen, die Neugier vieler Weingenießer. Ob Weißwein, ob Rotwein, Herkunft Deutschland ist en vogue.

Zum Vergleich: Laut GFK werden 24% aller Weine hierzulande im Fachhandel oder via Direktbezug eingekauft, der Umsatzanteil beläuft sich gar auf 40%. Deutsche Weine erzielen in diesen Vertriebswegen einen Durchschnittspreis von 4,89 € (z.Vgl.im LEH 2,55 €).

Ausland
Für alle europäischen Märkte mit Ausnahme von England sehen die Prädikatsweingüter (VDP) deutliche Wachstumstendenzen. Auch in USA ist die Nachfrage gut, allerdings zeigt dort der Euro-Höhenflug seine Auswirkungen. Der japanische Markt fordert Geduld und Ausdauer. Generell melden immer mehr VDP-Weingüter eine Zunahme ihres Exportengagements, dessen Früchte sich wohl in den nächsten Jahren niederschlagen werden.

Investitionen
Vielfältige Investitionen in zahlreichen Weingütern zeugen von den positiven Auswirkungen der Renaissance der deutschen Spitzenweine. Ein Erfolg, der auch Liquidität mit sich bringt, um teils lang gehegte Modernisierungen zu ermöglichen. An erster Stelle stehen ganz klar die Investitionen in Qualität.
Der Ausstattung des Kellers mit großen Holz- und Edelstahlfässern, mit Barriques, mit kleinen Gebinden, um jede Wein-Preziose individuell ausbauen zu können wird dabei große Bedeutung beigemessen. Auch die Optimierung der Traubenverarbeitung und Gärführung sind für viele Winzer „qualitätsentscheidend“.
Ebenso wichtig ist den Prädikatsweingütern die Investition in Weinberge. Die Weingüter investieren dabei in schwierig zu bewirtschaftende Flächen, setzen Mauern und Steillagen wieder in stand. Etliche Lagenzugänge dokumentieren das Interesse der VDP-Güter, immer mehr der besten Lagen und Terroirs Deutschlands in VDP-Hand zu konzentrieren, ihre Existenz-Grundlage des Spitzenweinbaus auszubauen.
Enorme Investitionen fließen auch in die Gebäude der Güter. Vinotheken entstehen allerorten, die Betriebsgebäude werden funktional ausgebaut, Veranstaltungsräume bieten zusätzliche Attraktivität.
Nicht zuletzt wird in Personal investiert, um die aufwändige Spitzenweinproduktion realisieren zu können.

„Die Jahre der kontinuierlichen Qualitätsarbeit zeigen nun endlich in einem nahezu idealen Marktumfeld Wirkung. Die qualitativen und wirtschaftlichen Erfolge der Spitzenweingüter strahlen in die gesamte deutsche Weinwirtschaft aus, die nun nach vielen Jahrzehnten wieder in der Lage ist, nachhaltig in die Qualität zu investieren. Auf dem Weg zu altem Glanz sind wir ein weites Stück vorangekommen,“ resümiert VDP-Chef, Steffen Christmann.

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