Unterwegs mit Siziliens Schwertfischern

Sie sind noch eine Hand voll Männer, die Letzten ihrer Zunft: die Schwertfischjäger Süditaliens. An der engsten Stelle zwischen dem italienischen Festland und Sizilien – der berühmten Straße von Messina – liegt die Heimat von Jägern und Gejagten. Mit der Harpune rücken sie den schnellen Tieren zu Leibe. Sie sind auf alten, schwankenden Schiffen unterwegs, die mit ihren skurril anmutenden Auslegern an riesige, schwimmende Baukräne erinnern.

Im Mittelpunkt der Reportage stehen Männer wie Nino Donato. Seine Familie lebt seit Generationen vom Schwertfischfang. Der zähe, kräftige Mann gilt als einer der Besten seiner Zunft und fängt rund 100 kapitale Schwertfische pro Saison. So archaisch der Schwertfischfang auch aussieht, ‚verglichen mit dem Massenfang der großen Trawler ist das Harpunieren sehr schonend‘, sagen die Donatos. Sie verstehen ihre Arbeit als ‚wichtiges Kulturerbe‘, das sie unbedingt weiterführen müssen. So ähnlich sieht das auch Vincenco Sanfilippo. Er gilt als einer der besten Schwertfisch-Köche der Welt und bekommt die Ware für sein Restaurant stets frisch – von Männern wie Nino und Pepe Donato. Auch auf den vielen Märkten Siziliens ist der Schwertfisch ein Bestseller – trotz seines hohen Preises ist er meistens schon früh ausverkauft. Sobald es richtig warm wird in Süditalien, stechen die Schwertfischjäger wieder in See. Ihre Saison liegt parallel zur Saison der so genannten Wasserbomber, der Piloten der Löschflugzeuge, die an den ausgedörrten Hängen große Buschfeuer bekämpfen. Sizilien ist berüchtigt für trockenes Klima, große Brände und große Fische.

NDR, Samstag, 26.04., 03:45 – 04:30 Uhr: Die Männer, der Fisch und das Meer – Unterwegs mit Siziliens Schwertfischern

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