Biologische Vielfalt sichert Lebensqualität

Beitrag der Landwirtschaft zur Biodiversität

Im Mai 2008 ist Deutschland Gastgeber der 9. Vertragsstaatenkonferenz des UN-Übereinkommens über die Biologische Vielfalt. Im Jahr 2002 einigte sich die Staatengemeinschaft auf das Ziel, den Verlust an Biodiversität bis zum Jahr 2010 deutlich zu reduzieren. Welche Bedeutung die biologische Vielfalt für die Landwirtschaft hat, erläutert Professor Stefan Schrader vom Johann Heinrich von Thünen-Institut in Braunschweig in der April-Ausgabe der aid-Fachzeitschrift „B&B Agrar – Die Zeitschrift für Bildung und Beratung“.

In Deutschland werden 50 Prozent der Landfläche landwirtschaftlich genutzt. Daraus ergibt sich die hohe Bedeutung des Themas Biodiversität auch für den Agrarsektor. Die Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt sind dringend geboten, da weltweit die Geschwindigkeit des Verlustes an Biodiversität zunimmt. Um Vorsorge zu treffen, hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eine spezielle Agrobiodiversitätsstrategie entwickelt. Die Vielfalt der Lebensräume hat eine Vielfalt an Lebensformen und Anpassungsstrategien hervorgebracht, die auch künftig die Überlebensfähigkeit bestimmter Arten im Zuge globaler Klimaveränderungen erwarten lässt. Neben dem unmittelbar genutzten oder dem nutzbaren Teil der gesamten Vielfalt kommt auch den nicht genutzten Teilen der biologischen Vielfalt eine fundamentale Bedeutung zu. Sie erbringen unverzichtbare ökosystemare Dienstleistungen, die die Funktionsfähigkeit unserer Ökosysteme und die darin ablaufenden Prozesse gewährleisten, zum Beispiel durch Bestäubung von Pflanzen, Regulation von Schadorganismen oder die Steuerung von Bodenprozessen.
Schrader nennt aber auch Ziel- und Interessenskonflikte, die beim Umgang mit der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft auftreten. So zum Beispiel die Erzeugung von nachwachsenden Rohstoffen.

Einerseits stellten neue Sorten bei Energiepflanzen eine Bereicherung der biologischen Vielfalt dar, andererseits müsse die Gefahr verengter Fruchtfolgen gesehen werden. Oder: Die Züchtung von Kulturpflanzensorten führe normalerweise zu einer Verengung des genetischen Materials durch zielgerichtete Selektion, andererseits habe Züchtung nur Erfolg, wenn sie auf einer breiten genetischen Vielfalt beruhe.
aid, Renate Kessen

Weitere Informationen: Den vollständigen Beitrag gibt es für 1,00 Euro zum Download unter www.bub-agrar.de

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