Türkische Vorspeisen laden zum Schlemmen ein
Verlockendes gleich zum Einstieg ins Menü
Klein aber oho! Vorspeisen werden in der
Türkei sehr geschätzt. Es gibt eine Vielzahl der kleinen
Appetithäppchen, an denen sich so mancher am liebsten sofort satt essen
möchte. "Mezes", die verlockenden Köstlichkeiten zu Beginn eines Menüs,
werden in kleinen Schalen oder Tellern serviert, oft aber auch einfach
in die Mitte des Tisches gestellt oder auf einem eigens errichteten
Vorspeisenbuffet aufbereitet. Dem Geschmack und der Vielfalt sind dabei
keine Grenzen gesetzt. Dazu wird traditionell Wein oder "Raki" – ein
würziger Anisschnaps – serviert.
Große Vielfalt
Die türkischen Vorspeisen gibt es in zwei Varianten – kalt oder warm.
Dazu wird frisches Weißbrot oder Pide, ein dickeres Fladenbrot aus
Hefeteig, gereicht. Die Möglichkeiten der Auswahl an unterschiedlichen
Vorspeisen sind derart groß, dass eine gewisse Disziplin erforderlich
ist, um sich nicht schon vor der Hauptspeise satt gegessen zu haben.
Die kalte Vorspeise …
Zu den kalten Mezes gehören oft Cremen, die aus dem türkischen
"Süzme"-Joghurt hergestellt werden. Es besitzt einen Fettanteil von rund
zehn Prozent und durch Wasserentzug ist die Konsistenz fester als bei
einem herkömmlichen Joghurt. Auch für die bekannte "Haydari"-Creme dient
es als Basis. Mit Schafskäse, Zitronensaft, Olivenöl und Pfefferminze
verfeinert, wird dies zu einer leichten und erfrischenden Vorspeise.
Scharf und salzig gegessen wird im Osten der Türkei. Hier hat auch die
feurige Gemüsesalsa – "Antep Ezmesi" – ihren Ursprung. Rote
Chili-Schoten gemischt mit Zwiebeln, Paprika, Tomatenmark und Petersilie
sollten auch die letzten Keime im Körper töten. Neben den Cremen werden
noch andere kalte Vorspeisen gerne serviert. Eingelegtes Gemüse und
Fische, Auberginen-Mus, Humus (Kichererbsenpüree) oder einfach nur eine
Honigmelone. Zu den Bekanntesten türkischen Mezes gehören sicher die mit
Reis, Faschiertem und Gewürzen gefüllten Weinblätter ("Sarma"). Auch
verschiedene Salate finden sich auf den türkischen Meze-Buffets. Einer
davon ist der "Hirtensalat", der neben Gurken, Tomaten und Zwiebeln auch
Paprika enthält und mit einem Essig-Öldressing abgeschmeckt wird.
… wird oft auch warm serviert
Ebenso groß wie die Auswahl an kalten Köstlichkeiten zu Beginn einer
Mahlzeit ist die der warmen Vorspeisen. Zu den Bekanntesten und häufig
servierten gehören sicherlich die Cigara-Böreks, auch "Frauenfinger"
oder "Zigarettenrollen" genannt. Hier wird Blätterteig mit Käse und
Petersilie gefüllt, in Rollen gewickelt und frittiert. Aufgrund des
milden Klimas in der Türkei gedeihen viele Gemüsesorten, die sich auch
immer wieder als Zutaten in warmen Vorspeisen finden. So zum Beispiel
die Zucchini. Aus ihnen werden Puffer gemacht, aber auch die Blüten
werden verwendet: gebacken schmecken sie vorzüglich. Neben mit Käse
gefüllten Champignons oder anderem gebratenen oder gebackenen Gemüse
gibt es viele Mezes mit Meeresfrüchten (bspw. frittierte
Tintenfischringe oder mit Tomaten, Gewürzen und Butter gebackene
Garnelen). Dies war nur ein kleiner Einblick in die Welt der türkischen
Vorspeisen. Jetzt wünschen wir: "Afiyet olsun!" Guten Appetit und viel
Freude beim Genießen.
Zwei leckere Rezeptvorschläge:
Börek: Hackfleisch-Schafskäse-Auflauf
Zutaten für 4 Personen:
8 Yufka Teigblätter (gibt es in jedem türkischen Lebensmittelmarkt)
300g Hackfleisch
1 EL Olivenöl
1 mittelgroße Zwiebel
Salz, Paprikapulver und Pfeffer nach Belieben
100g Schafskäse
300g Joghurt
2-3 Eier
Zubereitung:
Börek ist ein typischer türkischer Auflauf, der sowohl mit Fleisch als
auch vegetarisch zubereitet werden kann. Man braucht dazu eine
feuerfeste Auflaufform. Das Rinderhack wird in Olivenöl scharf
angebraten, dann kommen die fein gewürfelten Zwiebeln dazu. Das Ganze
mit Salz und Pfeffer würzen. Zur Seite stellen. Die Auflaufform mit Öl
oder Butter einpinseln und die Yufka Teigblätter in der Auflaufform
verteilen. Nun kommt das Rinderhack über die Yufka Blätter. Dann wird
der Schafskäse zerdrückt und über das Rinderhackfleisch gegeben. Der
Joghurt wird mit den Eiern gemischt und kommt über den Auflauf. Dann mit
den restlichen Yufka Blättern den Auflauf bedecken. Nun kommt der Clou,
man schmilzt Butter in einem Topf und gibt das Paprikapulver hinzu. Mit
einem Pinsel wird dann die Butter auf die Yufka Blätter gestrichen. Dann
kommt der Börek Auflauf bei 180 Grad etwa 30 Minuten in die Bratenröhre.
Hier wird der Auflauf lecker überbacken und kann dann serviert werden.
Als Beilagen kann man frisches Fladenbrot oder einen Salat reichen. Wer
will, kann noch Käse drüberstreuen.
Haydari – Pikante Käsecreme
Zutaten für 4 Personen:
2 Knoblauchzehen
175g säuerlicher Joghurt
1 Bund glatte Petersilie
2 Peperoni, mild oder scharf
1 TL Getrocknete Minze
200g türkischer Schafskäse
1 TL Pul Biber (getrocknete Chilischoten in Plättchen gebrochen)
Zubereitung:
Cremes sind ein fester Bestandteil des türkischen Vorspeisenangebots.
Haydari wird mit frischem Weißbrot gegessen. Den Schafskäse in einem
Suppenteller mit einer Gabel fein zerdrücken. Den Joghurt dazugeben und
alles zu einer feinen Creme verarbeiten. Die Petersilie waschen und
trocken schütteln. Die Blättchen abzupfen und einige davon zum Garnieren
beiseite legen. Die anderen fein hacken. Die Petersilie zu der Käsecreme
geben. Die Minze mit dem Plättchenpaprika in die Creme streuen. Die
Knoblauchzehen schälen und durch die Knoblauchpresse zu der Creme
streuen. Alle Zutaten gründlich mischen und die Creme auf einem flachen
Teller anrichten. Die Peperoni waschen. Die Stiele mit den Stielansätzen
abschneiden. Die Schoten samt den Kernen schräg in Scheibchen schneiden
und rund um die Käsecreme verteilen. Diese mit der restlichen Petersilie
garnieren. Lassen Sie es sich schmecken!
Weitere Informationen auf der Homepage
http://www.turkinfo.at/