Museu do Oriente, Lissabon

Lissabon mit neuem kulturellen Highlight – Eröffnung des Museu do Oriente

Am 8. Mai wird das Museu do Oriente in Lissabon seine geschichtsträchtigen Pforten öffnen. Seltene Ausstellungsstücke dokumentieren die historischen Verbindungen zwischen der Seefahrernation Portugal und dem Fernen Osten. Das Museum will so den Kontakt und die wechselseitige Beeinflussung westlicher und asiatischer Kultur zu Zeiten der portugiesischen Entdeckungsfahrten veranschaulichen.

Die portugiesische Orient-Stiftung ist Kurator des Museums. Auf insgesamt sieben Stockwerken und einer Gesamtfläche von rund 15.500 Quadratmetern können Besucher in dem 100 Meter langen Bauwerk zukünftig asiatische Kunst und Kultur entdecken, die die portugiesische Nation nachhaltig beeinflusst haben. Die Investitionen der Stiftung für den Kauf des Gebäudes, die Baumaßnahmen sowie die Einrichtung belaufen sich auf 25 bis 30 Millionen Euro.

Das Orient-Museum befindet sich im Lissabonner Hafen an den Docks von Alcântara. Das 1939 errichtete Gebäude diente früher zur Lagerung von Bacalhau (Stockfisch) und Früchten. Heute, rund 70 Jahre später, hat das Architektenbüro João Luís Carrilho da Graça das Gebäude zu einem Museum im modernistischen Stil umgestaltet, das den Geist der portugiesischen Seefahrer- und Entdeckerzeit widerspiegelt.

Drei Ausstellungsräume mit einer Fläche von insgesamt 4.000 Quadratmetern laden zu ausgiebigen Erkundungstouren ein. Das Museu do Oriente verfügt außerdem über ein Auditorium mit 360 Sitzplätzen sowie ein Informations- und Dokumentationszentrum. Zusätzlich bietet das angeschlossene Tagungszentrum ausreichend Platz für Versammlungen, Seminare und Wissenschaftskongresse. Im Museumsrestaurant mit Blick auf den Tejo können Besucher zudem Asiens kulinarische Vielfalt entdecken.

Die Ausstellung beginnt chronologisch im 16. Jahrhundert mit einer Erstausgabe der Lusiaden (pt. Os Lusíadas) des Dichters Luís de Camões. Das Werk ist angelehnt an Homers Odyssee. Die Handlung stützt sich auf die großen historischen Entdeckungs- und Eroberungsfahrten der Portugiesen in Asien. Der Großteil der Sammlung der Orient-Stiftung stammt jedoch aus dem 18. Jahrhundert. Teil der Ausstellung ist auch die einzigartige Kwok On-Sammlung, die rund 9.000 Ausstellungsstücke umfasst. Besucher können zudem frühe Terrakotta-Skulpturen sowie Artefakte und Devotionalien aus Japan, Indien, Sri Lanka, Thailand und anderen asiatischen Ländern bewundern.
Das Orient-Museum lädt seine Besucher auch zu einem vielfältigen Kulturprogramm mit Musik, Theater, Tanz, Kinoreihen, Workshops, Konferenzen und Debatten ein. Für die Eröffnungstage vom 9. bis zum 12 Mai hat das Museum den portugiesischen Komponisten und Pianisten Mário Laginha verpflichtet. Er wird zusammen mit den Musikern Ngyen Lê (Vietnam), Prabou Edhouard (Indien) und Joji Hirota (Japan) auf der Bühne des Auditoriums stehen. Das Musikprogramm des Museums wird neben ethnischer Musik auch experimentelle, zeitgenössische und klassische Musik sowie Jazz beinhalten. Asiatische und portugiesische Künstler werden das Programm gemeinsam gestalten.

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