Eier

Eier: Alles eine Frage der Haltung

Die EU plant, ab 2012 die Haltung von Hühnern in Legebatterien europaweit zu verbieten. Stellt sich die Frage, worauf Europäer beim Eierkauf bereits heute achten.
Im Januar und Februar 2008 befragte das Aachener Marktforschungsinstitut Dialego im Rahmen einer internationalen repräsentativen Umfrage je 1.000 Verbraucher in Deutschland, Frankreich und Großbritannien zum Thema. Im Zentrum der Betrachtung stand die Frage, worauf Verbraucher beim Einkauf von Eiern achten, wie beispielsweise die Frage der artgerechten Haltung. Auch das Wissen um die Bedeutung der Printnummern auf Eiern wurde erfragt.

Eines steht europaweit fest: Erste Adresse für den Einkauf von Eiern ist in allen drei Ländern der Supermarkt. 91 Prozent der Briten, 87 Prozent der Franzosen und 63 Prozent der Deutschen kaufen dort ihre Eier. Der etwas schwächere Wert der Deutschen erklärt sich durch die große Zahl an Bundesbürgern (44 Prozent), die ihre Eier auch im Discounter kaufen. Hintergrund ist die Tatsache, dass es in Großbritannien und Frankreich weniger Discounter als in Deutschland gibt.

Beim Vergleich wird deutlich, dass die Verbraucher in den drei Ländern beim Einkauf von Eiern unterschiedliche Prioritäten setzen: Bei mehr als zwei Dritteln der französischen Verbraucher (69 Prozent) liegt das Haltbarkeitsdatum ganz vorn, während für zwei Drittel (67 Prozent) der Deutschen das Kriterium der artgerechten Haltung am wichtigsten ist. Auf den britischen Inseln hingegen ist der Preis für 60 Prozent der Befragten das bedeutendste Kriterium beim Kauf.

Im Rahmen der internationalen Befragung wurden auch die Einstellungen zu Eiern aus verschiedenen Arten der Haltung von Hühnern untersucht. Die Antworten auf diese Frage fallen in den verschiedenen Ländern recht unterschiedlich aus. Eier aus Freilandhaltung sind in allen Ländern die mit Abstand begehrtesten Eier (Deutschland 52 Prozent, England 47 Prozent, Frankreich 41 Prozent). Und während nur ein Prozent der Franzosen Eier aus Bodenhaltung im Stall kauft, greifen 16 Prozent der deutschen und 12 Prozent der englischen Verbraucher hier zu. Bereits heute völlig abgeschlagen auf dem letzten Platz liegen in allen drei Ländern Eier aus der Legebatterie (Deutschland und UK je 3 Prozent, Frankreich: 2 Prozent). Hier scheinen die in den Medien geführten Tierschutzdiskussionen der letzten Jahre eine nachhaltige Veränderung im Bewusstsein der Käufer gezeitigt zu haben.

Die Studie zeigt auch, dass im Schnitt vier Fünftel der Verbraucher aller drei Länder (Deutschland: 83 Prozent, UK: 82 Prozent, Frankreich: 78 Prozent) Eier aus dem eigenen Land bevorzugen. Bemerkenswert hierbei: Während 18 Prozent der Franzosen und 16 Prozent der Briten nicht wissen, woher ihr Frühstücksei kommt, sind es in Deutschland lediglich bei 8 Prozent, die darüber nicht Bescheid wissen.

Seit einiger Zeit befinden sich auf Eiern aus europäischen Ländern Printnummern, die dezidiert Auskunft über Haltung, Herkunft und Land geben. 78 Prozent der Deutschen haben diese schon wahrgenommen. In Frankreich und England liegt dieser Wert bei 66 bzw. 57 Prozent. Dem entspricht auch, dass 39 Prozent der Franzosen und 36 Prozent der Briten den Code nicht lesen, weil sie seine Bedeutung nicht kennen – während nur 15 Prozent der Deutschen ihn ignorieren.

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