‚Kochen habe ich ganz katholisch gelernt‘, sagt das ‚enfant terrible‘ der deutschen Theater- und Kulturszene, Christoph Schlingensief. ‚Ich war damals in einer Kochschule in einem Katholischen Zentrum, da habe ich zum ersten Mal gekocht. Meine Mutter mochte es nämlich überhaupt nicht, wenn ich in der Küche mitgemischt habe.‘ Das durfte der Autor und Regisseur dann im Kochkurs. ‚In diesem Kurs habe ich zum ersten Mal gekocht und konnte anschließend die Rezepte auch zu Hause ausprobieren, das war klasse. Allerdings war meine Mutter dann immer ausgesprochen aufgeregt.‘ Häufig kommt der polarisierende Aktionskünstler, ‚Ich kann auch von Pasta mit Fertigsauce ganz gut leben‘, allerdings nicht mehr zum Kochen. ‚Ich koche gar nicht so oft. Aber wenn ich koche, dann schaue ich schon mal in die Kochkladde meiner Mutter. Ich habe sie vor ein paar Jahren dazu gezwungen, mir ein paar Gerichte aufzuschreiben, die es bei uns zu Hause immer gegeben hat. Diese Kladde hat sie mir dann zum Geburtstag geschenkt.‘ Kochen ist für Christoph Schlingensief großer Genuss, wozu er aber die nötige Ruhe braucht. ‚Ich kann nicht jeden Tag gut kochen, es gibt Höhen und Tiefen. Wenn ich mich nicht richtig drauf freue, dann kommt nichts dabei heraus. Das Kochen im Römertopf hat mich immer schon interessiert. Ich bin ja ein alter Lateiner und so wie die Römer schon gekocht haben, kann es ja nur gut sein.‘
Christoph Schlingensief bereitet Putenrollbraten aus dem Römertopf zu und Alfred Biolek macht Spargel-Schalottensalat mit Honigvinaigrette.
WDR, Samstag, 12.04., 17:55 – 18:20 Uhr