Vielfalt ist das Motto der türkischen Küche

Gewürze sparsam aber bewusst eingesetzt

Für Gourmets hält ein Streifzug durch die
türkische Küche eine Vielzahl an Überraschungen bereit. Nicht nur der
Stellenwert des Essens ist ein größerer als bei uns, sondern auch die
Atmosphäre bei einem gemeinsamen Mahl ist einzigartig. Geprägt durch die
Geschichte und aufgrund der geographischen Lage ist die türkische Küche
eine der größten und auch vielfältigsten der Welt. Dennoch finden sich
zahlreiche Basisprodukte wieder, die zahllose Male ein fixer Bestandteil
der kulinarischen Köstlichkeiten sind. Verfeinert werden die Speisen
durch eine Vielzahl an Gewürzen, die sparsam aber bewusst eingesetzt
werden.

Ohne Brot geht’s nicht
In der türkischen Küche gilt der Teig aus Weizenmehl als eines der
Basiselemente. Aus ihm wird Fladenbrot („pide“), Blätterteig („yufka“),
Weißbrot („beyaz ekmek“), Sesamkringel („simit“), aber auch Ravioli
(„manti“) gemacht. Vor allem das Weißbrot wird besonders geschätzt. An
fast jeder Straßenecke findet man eine Bäckerei, die man schon von
weitem an ihrem unwiderstehlichen Duft erkennt und deren Regale fast nie
leer stehen, denn Brot darf bei keiner Mahlzeit fehlen.

Kebab ist nicht immer Döner
Der Sammelbegriff „Kebab“ umfasst die meisten Fleischgerichte. Seinen
Ursprung hat der Begriff in der Nomadenzeit, wo das Fleisch noch am
Lagerfeuer gebraten wurde. Unter Kebab versteht man meist gegrilltes
Fleisch, das eigentlich eine Vielzahl an Speisen bezeichnete. Bei uns am
häufigsten verbreitet ist das „Döner“-Kebab. Hier werden Fleischscheiben
mit einem Messer von einem großen Spieß geschnitten. Früher wurde es mit
Beilagen wie Reis und Salat serviert. Heute gilt es vor allem in Europa
als Fast Food und wird in Weißbrot gelegt. Eine andere Spezialität ist
der „Sis Kebab“, bei dem Fleischstücke mit Tomaten, Zwiebeln und
Paprikastücken aufgespießt und dann gegrillt werden. Ein weitere
Kebab-Variante ist der „Iskender Kebab“, hier wird Lammfleisch mit
Tomatensoße, Joghurt-Butter und Fladenbrot zubereitet. Beim „Adana
Kebab“ hingegen gibt es scharf gewürzte Hackfleischwürstchen am Spieß.
Pizzaliebhaber kommen beim „Lahmacum“ – einer Art Pizza mit pikantem
Fleischbelag – auf ihre Kosten. Eine wirklich große Fleischauswahl ist
beim „Izgara“ zu finden, einer gemischten Platte mit Lammkoteletts,
Leber- und Nierenstückchen und Kalb- oder Rindfleischwürfeln.

Gemüsegerichte
Gemüse spielt in der Türkei eine wichtige Rolle und wird zu fast jeder
Speise serviert. In Olivenöl oder Butter angebraten, salatähnlich
angerichtet, mit Fleisch oder Reis gefüllt und mit Saucen serviert- so
wird das leckere Grün zum Festessen. Neben Oliven, Tomaten, Zucchini,
gilt die Aubergine als eine der wichtigsten Gemüsesorten. Es gibt eine
Unmenge an Rezepten um das violette Gemüse zu zubereiten. Ein andere
beliebte Variante Gemüse zu servieren, ist „Dolma“ – gefülltes Gemüse.
Hier gibt es gibt zwei Arten: das kalt servierte mit Reis oder das mit
Fleisch gefüllte, das als Hauptspeise gegessen wird.

Meeresfrüchte
Aufgrund der geographischen Lage gilt die Türkei als Paradies für
Meeresfrüchte. Umgeben vom Schwarzen-, dem Mittel- und dem Marmarameer
sind Fische und andere Meeresbewohner ein weiteres Fundament der
türkischen Küche. Vor allem im Winter wird der Mangel an Gemüse durch
frischen Fisch wettgemacht, denn genau dann haben viele Meeresfrüchte
die optimale Fanggröße erreicht. Aufgrund der großen Vielfalt steht
jeder Monat im Zeichen einer anderen Delikatesse, für die es natürlich
eine Menge an verschiedenen Rezepten gibt.

Rezeptvorschlag

Güvec – türkischer Fleisch-Gemüse-Eintopf
(Schmackhaft, pikant und mit Reis serviert)

Zutaten für 4 Personen:
– 800 g Lammfleisch
– Salz (nach Bedarf)
– frisch gemahlener Pfeffer
– 1 Dose geschälte Tomaten (in Stücke schneiden)
– etwas Wasser
– 1-2 TL Paprikapulver (edelsüß)
– jeweils 1 rote und 1 grüne Paprikaschote
– 1 große Zwiebel
– Öl

Zubereitung:
Das Lammfleisch in mittelgroße Würfel schneiden und in einem Topf auf
kleiner Flamme ca. 1 Stunde garen, bis das ganze Wasser verdampft ist.
So wird das Fleisch schön zart. Zwiebel würfeln und nach der Hälfte der
Garzeit zum Fleisch dazu geben. Alles mit Salz, Pfeffer und Paprika
pikant würzen. Danach ein wenig Öl zum Fleisch hinzufügen und gut
anbraten. Wieder ein wenig Wasser zugeben. Nun die Tomaten hinzufügen
und den Eintopf noch ein wenig köcheln lassen. Am Ende noch die Paprika
hinzugeben. Paprika nur so lange garen, damit sie noch schön bissfest
sind. Am Schluss den Eintopf einfach vom Herd nehmen und mit Reis
servieren. Guten Appetit!

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