Süddeutsche Zeitung TV zeigt, wie Feinkost-Importeur Ralf Bos auf seinen Einkaufsreisen kulinarisches Neuland betritt und so die besten Häppchen aus aller Welt zusammen trägt. Spätestens seit Paul Bocuse sind französische Köche gefeierte Persönlichkeiten, die ‚cuisine‘ ist öffentliche Angelegenheit und weltweit anerkannt. Doch auf der anderen Seite des Rheins herrscht dagegen ein eher ernüchterndes Bild: Die Deutschen gelten auch in der Küche als geizig. ‚Wir sollten vielleicht weniger Geld für Autos ausgeben.‘, meint Feinkosthändler Ralf aus Düsseldorf. Für ihn ist die französische Lebensart schon lange Vorbild und er bemüht sich nach Kräften, seinen teutonischen Landsleuten ausländische Spezialitäten näherzubringen, frei nach dem Motto: Leben wie Gott in Deutschland. Seit 1988 hat er sich mit Leib und Seele dem Lebensmittelbusiness verschrieben und vertreibt Edel-Produkte an über 10.000 Kunden. Die Auswahl für sein Angebot trifft er auf Reisen um die Welt.
Nach Frankreich muss er jedes Jahr: Er testet Schokolade von Valrhona, ist mit Trüffelsuchern im Perigord unterwegs und erkundet das Weinanbaugebiet im Roussillon. Wenn er etwa in der malerischen Insel-Landschaft vor Südfrankreich bei der Austernernte zusieht, weiß er, dies ist der schönste Beruf der Welt. Für Ralf hat jede Delikatesse auch eine Geschichte, die er seinen Kunden weitererzählen will. Einen unerschöpflichen Fundus an solchen Legenden bieten die Weiten Nordamerikas und ihre Bewohner. In der kaum besiedelten Landschaft des Kanadischen Bundesstaats Manitoba stößt Ralf auf eine Frucht, die für die indianischen Ureinwohner schon seit jeher täglicher Nahrungsbestandteil ist: die Saskatoon. Er sieht, wie kanadischer Wildreis angebaut wird und lässt sich die ökologisch einwandfreie Haltung von Bison-Herden erklären. Für ihn der Beweis, dass der amerikanische Kontinent nicht nur das Land der unbegrenzten Geschmacksverstärker ist.
DMAX, Mittwoch, 02.04., 23:17 – 00:18 Uhr, Süddeutsche Zeitung TV