Erdnüsse werden häufiger zum Auslöser von Allergien

Lebensmittelallergien treten immer häufiger auf – Reader’s Digest gibt Tipps zur Vorbeugung und Behandlung

Lebensmittelallergien drohen immer mehr zu einer Volkskrankheit zu werden. Wie das Magazin Reader’s Digest (April-Ausgabe) berichtet, sind inzwischen 120 Lebensmittel bekannt, die eine Allergie auslösen können. Dabei sind Säuglinge und Kleinkinder doppelt so häufig betroffen wie Erwachsene. Margitta Worm, stellvertretende Leiterin des Allergie-Centrum-Charité in Berlin, weist im Magazin darauf hin: „Bei jedem zehnten Betroffenen ist die Allergie so schwer, dass er schon einmal einen lebensbedrohlichen Schock mit Atemnot und Kreislaufkollaps erlitten hat.“

Während Säuglinge und Kleinkinder auf Grundnahrungsmittel wie Milch, Eier, Weizen und neuerdings verstärkt auf Erdnüsse allergisch reagieren, sind bei Jugendlichen und Erwachsenen vor allem Nüsse sowie bestimmte Obst- und Gemüsesorten die Auslöser. Obwohl eine EU-Vorschrift von 2005 besagt, dass Lebensmittel, die Allergien auslösen können, besonders gekennzeichnet sein müssen, raten Experten bei besonders anfälligen Verbrauchern zu Vorsichtsmaßnahmen.

Wer schon einmal allergische Reaktionen hatte oder Fälle in der Familie bekannt sind, sollte Kontakt mit einem Ernährungsberater aufnehmen und möglicherweise einen Blut- und Hauttest machen. Auf diese Weise kann nachgewiesen werden, gegen welche Stoffe der Körper allergisch reagiert. „Eine Lebensmittelallergie ist eine Überreaktion des Körpers“, erklärt Ernst Rietschel, Vorsitzender der Westdeutschen Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Allergologie in Köln. Der Körper empfinde das entsprechende Lebensmittel als einen Angreifer, gegen den Antikörper gebildet und Stoffe ausgeschüttet werden. Sie lösen dann meist Juckreiz auf der Haut, ein Prickeln in der Mundhöhle, tränende Augen, Brechanfälle, Magenkrämpfe oder Durchfall aus. Im schlimmsten Fall kann es zu Ohnmachtsanfällen oder dem anaphylaktischen Schock kommen.

Erschwerend kommt hinzu: Allergien können sich im Lauf des Lebens verschlimmern und Kreuzallergien bilden. „Pollenallergiker entwickeln häufig auch eine Lebensmittelallergie“, so Sabine Schnadt vom Deutschen Allergie- und Asthmabund. So sei es keine Seltenheit, dass Heuschnupfen-Patienten für eine gewisse Zeit auf bestimmte Lebensmittel verzichten müssen, um weitere allergische Reaktionen des Körpers zu vermeiden.

Die Ursache für die massive Ausbreitung der Allergien sehen Experten vor allem in der zunehmenden Hygiene in den Industrieländern. „Dadurch, dass unsere Umgebung sauberer und keimfreier ist als je zuvor, hat unser Immunsystem nicht mehr genug zu tun – und sucht sich neue Gegner“, erklärt Johannes Ring, Professor an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie in München. Es sei belegt, dass in Regionen mit schlechteren hygienischen Standards deutlich weniger Allergien auftreten.

Menschen, die unter Allergien leiden, wird geraten, stets ein Notfallset mit speziellen Medikamenten mit sich zu führen. Reader’s Digest gibt in seinem April-Heft weitere Tipps, welche Substanzen man zwingend dabei haben sollte und wie man sich vor Allergien schützen kann.

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