R E Z E N S I O N – Türkisblaues Meer
auf den Seychellen, Palmenstrände auf den Cook-Inseln und wilde
Küstenstriche auf Madeira – das sind nur drei Merkmale der insgesamt 20
Reiseziele, die im neuen Polyglott-APA-Guide „Traumziele der Welt –
Strandparadiese“ http://www.polyglott.de Lust aufs Reisen machen.
Begleitend zur TV-Serie „Fernweh“ vom Bayrischen Rundfunk bietet das 320
Seiten starke Buch Einblicke in die Lebensweise, Geschichte und Kultur
der Traumreiseziele.
Bei der Auswahl der Destinationen sind die Autoren bedacht vorgegangen:
Auch Inselreiche oder Küstenabschnitte, die ohnehin schon längst zu
Traumzielen der Mitteleuropäer avanciert sind, bergen noch so manche
Geheimnisse in sich. Dass dies so ist, wird beim Blättern im neuen
Reiseführer klar. Anstatt einer endlosen Aufzählung von sehenswerten
Naturschönheiten setzt man hier auf aufgelockerte Information über Land
und Leute. Fast beiläufig werden Übernachtungstipps oder besondere
Lokale vorgestellt. Damit bekommt das Buch auch für jene eine Bedeutung,
die einfach nur Informationen über ein Land suchen oder Reisebücher als
favorisierte Literatur-Gattung schätzen. Abgerundet wird die sanfte und
angenehme „Informationvermittlung“ mit einem Kalendarium der
„spannendsten Ereignisse“ in den jeweiligen Destinationen. Hier findet
sich etwa das Hibiskusfest, das im August in Fiji über die Bühne geht
oder das Maha Shivaratree Fest der Hindi in Mauritius im März.
Natürlich ist es offensichtlich, dass eine genauere Beschreibung der
karibischen Inseln auf der Strecke bleiben muss, wenn die Kleinen
Antilleninseln als ein Reiseziel zusammengefasst werden. Das tut der
Lesefreude keinen Abbruch, schließlich gibt es genügend weiterführende
Fachliteratur zum Thema. Umgekehrt werden etwa die eingangs erwähnten
Seychellen ziemlich genau beschrieben: „Würde man eine Topliste mit den
besten Stränden aufstellen, dann könnte man mühelos die Hälfte davon mit
den Traumbuchten der Seychellen-Inseln besetzen“, lautet die Einleitung
des Kapitels über den Archipel im Indischen Ozean. Hier darf natürlich
auch die Geschichte der „Coco de Mer“ – jener Kokosnuss, deren Form an
ein weibliches Becken erinnert – nicht fehlen. Es heißt in der
Geschichte der seltsam anmutigen Frucht, dass König Rudolf der Zweite
von Habsburg jedem, der ihm eine solche Nuss bringen könne, 4.000
Goldgulden in Aussicht gestellt wurde. Heute kostet die Nuss mit
Exportlizenz 300 Euro.
Erfreulich ist auch die Tatsache, dass bei aller Insel- und
Strandschwärmerei auch zahlreiche Destinationen angeführt sind, die in
Europa ein wenig stiefmütterlich behandelt werden: So etwa Madagaskar,
Costa Rica oder die Kapverden. Egal ob es Naturschönheiten, reizvolle
Landschaft oder reiche kulturelle Hintergründe sind – diese
Destinationen sind es tatsächlich wert, genannt zu werden. Wolfgang Weitlaner