„Basel? Was gibt’s denn dort?!“ – auf solche Fragen aus Ihrem Bekanntenkreis müssen Sie sich einstellen! Die Stadt als Geheimtipp zu bezeichnen, ist übertrieben, aber auf der Hitliste der Kurztrips ist Basel auch nicht zu finden. Zu Unrecht, meint gourmet-report.de.
Sie kennen den Rhein aus Nordrhein-Westfalen? Vergessens Sie’s! Hier in Basel fließt der Strom zügig durch eine historische Kulisse, am Ufer findet man selten eine befahrene Straße. Stattdessen promeniert man in unterschiedlicher Höhe. Und wohnt idealerweise auch dort: Zu den Swiss Historic Hotels gehört das renovierte und durchdacht eingerichtete Hotel Krafft.
Wir müssen Sie aber vorab warnen. Denn auch wenn Sie selbst ein tolles Zuhause haben, den Rheinblick wird man daheim vermissen. Schiffe kommen selten vorbei, eher mal ein Drachenboot, kleine Fährboote queren den Fluss – und vom Fenster bis zum Wasser sind es nur gut 20 Meter.
Der Blick geht auf die historische Altstadt; bei der Tourist-Info am Barfüsserplatz ist eine Broschüre mit Rundgängen erhältlich. Auch wenn es auf dem Plan weitläufig erscheint: In der Schweiz ist alles etwas kleiner, joggend durchqueren Sie das Gebiet in zehn Minuten. Doch wer will das schon, entspanntes Bummeln durch kleine Gassen und viele Lädchen ist angesagt. Und Vorsicht vor den Trams! Selbst wenn keine in Sicht ist, lieber noch mal schauen – denn eigentlich müsste eine kommen…
Das spricht wiederum für den Nahverkehr, der bei vielen Hotels durch die Mobility Card inbegriffen ist. Ob Hop-On-Hop-Off oder mit dem Bus nach Deutschland, alles kein Problem. Genauer gesagt nach Weil am Rhein zum Designmöbel-Hersteller Vitra.
Natürlich sollen Sie im Urlaub keine Einrichtung kaufen. Wenngleich die Showrooms reichlich Inspiration bieten. Der Grund für jährlich 60.000 Besucher liegt in der Architektur. Frank O. Gehry, Zara Hadid und Tadao Ando gestalteten die Bauten des Firmengeländes. Was verschlägt weltbekannte Baukünstler in den südwestlichsten Zipfel Deutschlands? In den 80er Jahren zerstörte ein Großbrand fast zwei Drittel des Firmengeländes. Persönliche Kontakte und etwas Glück halfen dem Chef Rolf Fehlbaum bei der Gewinnung der dieser Größen.
Abgesehen davon, dass die Gebäude teils auf Werksgelände liegen, werden Sie Ihnen beim bloßen Betrachten nicht allzu viel sagen. Daher empfiehlt gourmet-report.de seiner architekturinteressierten Leserschaft die Führungen durch äußerst engagiertes Personal. Sie werden Ohren machen, wie durchdacht scheinbar simple Bauten sind – und garantiert hat Sie noch keine Werksfeuerwehr seekrank gemacht. Viel Spaß! Tipp: Kleine Gruppen bekommen nach Anmeldung eine eigene Tour. www.design-museum.de/vitra/architektur
Zurück im Hotel Krafft werden Ihre Augen ebenfalls von Design verwöhnt, hier vornehmlich im Stil des Bauhaus. Wir möchten behaupten, dass sich manch Gast bereits über die kahlen Zimmer ereiferte. Das gehört so! Keine Bilder an der Wand, dafür große Fenster, Designlampen und schlicht-schöne Möbel. Ein in jedem Zimmer ausliegendes Buch erzählt die Geschichte des Hauses, eingeschlagen in den Stoff der ehemaligen Gardinen. Ob historische Gäste wie Hermann Hesse, die Kiosk-Besitzerin von nebenan oder der neueste Umbau – für sympathische Bettlektüre ist gesorgt. Apropos. Im Krafft geht es äußerst persönlich und freundlich zu, ohne dass die Professionalität auf der Strecke bleibt. Da nächtigte man schon in so vielen Hotels und merkt erst an diesem Beispiel, was es wirklich zum Wohlfühlen braucht. Hut ab!
Augen auf heißt es im Tinguely-Museum, ein weiteres Highlight in Basel mit kostenloser Preview in der Altstadt: Wenn Sie die Technik des Fastnachtsbrunnens staunen lässt, gehen Sie unbedingt für günstige 7 Franken (4,50 Euro) in die Verlängerung. www.tinguely.ch
Basel lässt sich übrigens prima mit anderen Städten kombinieren: Der Zug erreicht Zürich in einer knappen Stunde, nach Freiburg/Breisgau ist es nur eine halbe. Der EuroAirport findet sich in den Flugplänen von Easyjet (ab Berlin/Hamburg) und Lufthansa/Swiss. Zu buchen über Opodo und LTURfly .
Abschließend noch einige Worte zum Hotel Krafft ( www.hotelkrafft.ch ). Im Jahr 2008 sollte WLAN nicht mehr 3,50 Euro pro halbe Stunde kosten. Vorbildlich dafür ein Service, von dem alle Gäste etwas haben – auf jeder Etage lässt sich Basler Wasser mit oder ohne Kohlensäure in Karaffen zapfen. Das Frühstück gestaltet sich übersichtlich aber schmackhaft, und für ein gutes Essen kann man getrost im Hause bleiben. Gourmet-report.de sagt: Kompliment für den Mut zur umfassenden Renovierung und den persönlichen Service. Wir werden das Erlebte in manch anderem Hotel vermissen…(PN)
Bereits im vergangenen Monat berichteten wir über den Basel Tourismus:
www.gourmet-report.de/artikel/15454/Was-Basel-alles-zu-bieten-hat.html