Raffinierte Produktinszenierungen, spannendes Rahmenprogramm und gute Stimmung auf der 9. Gastro Vision Hamburg
Gelungener Auftritt am neuen Standort Empire Riverside
Hamburg, 13. März 2008. Gastro Vision Organisator Klaus Klische hat sich mit dem neuen Standort und einem spannenden Rahmenprogramm mächtig ins Zeug gelegt. Auch die 58 Aussteller und jungen Start-up-Unternehmen zeigten sich mit vielen Innovationen von ihrer besten Seite. Besonders augenfällig: Kreative Produktinszenierungen, die inspirieren. Auf dem Gastro Vision Business Forum am Montag diskutierten hochkarätige Experten zum Thema „Erfolg oder Misserfolg”. Resümee: Die Branche muss umdenken, sonst sind gute Führungskräfte bald Mangelware.
Mit dem Wechsel in Hamburgs neuen Hot Spot, das Empire Riverside Hotel und einem attraktiven Rahmenprogramm, unter anderem Kaffee-, Edelbrände- und Wiskey-Tastings, lockte der Branchentreff für Gastronomie, Hotellerie und Catering rund 1.900 Top-Entscheider an. Im Ausstellerforum erwarteten sie drei große Themen: Bio-Produkte, raffinierte Produktinszenierungen und qualitativ hochwertige Produkte.
Bereits am Freitag startete die Gastro Vision mit einem Höhepunkt – der Verleihung des Förderpreises. Prämiert wurden die Unternehmen Shatler’s Getränke und VitaJuwel. Für beide hat sich die Prämierung bereits ausgezahlt. Shatler’s öffneten sich damit beispielsweise die Türen in der Spitzengastronomie. Die Empfehlung von Vertriebschef Sahr für alle Start-ups und kreative Jungunternehmen: „Unbedingt bewerben! Es lohnt sich”.
Innovationen perfekt in Szene gesetzt
Im Ausstellerforum überzeugten 58 Unternehmen und Start-ups mit ihren Produkten und Dienstleistungen. Mit raffinierten Inszenierungen setzten etliche Aussteller vor allem den Mega-Trend Fingerfood neu in Szene. So zeigte beispielsweise das Unternehmen Hoppe, wie sich Mini-Frikadellen mit einem farbenfrohen Arrangement aus Blütenblättern und Safranfäden in schicke Edel-Buletten verwandeln lassen. Wie appetitlich vegetarische Gerichte aussehen können, wenn sie attraktiv angerichtet sind, präsentierte die Firma Karl Kemper mit verschiedenen Serviervorschlägen. Viele der im Ausstellerforum eingesetzten Präsentationstechniken finden sich am Stand der Firma BATANIA wieder. Das ist kein Zufall – Europas größter Spezialversand für die Gastro-Banche inspiriert mit seinen Ideen seit vielen Jahren Fachbesucher wie Aussteller.
Dass Bioprodukte boomen und bei den Gästen hoch im Kurs stehen, zeigte sich etwa am regen Interesse der Besucher an der Bio-Roulade von Mengede sowie an der Firma Pilzgarten, die Bio-Edelpilze für die Gourmetküche züchtet. „Der Kunde will Sicherheit und Klarheit beim Essen”, sagt Mengede Vertriebsleiter Bernd Feller. Von der besonderen Stimmung und der Kontaktplattform zeigten sich vor allem die Neueinsteiger beeindruckt. So waren etwa die Hamburger Keksbäcker mehr als zufrieden, die ohnehin hochgesteckten Erwartungen seien noch übertroffen worden. Die stressfreie Atmosphäre, die Qualität der Kontakte und die Offenheit der Fachbesucher hätten die Teilnahme „zu einer lohnenswerten Investition” gemacht. Ähnlich äußerte sich auch Stefan Seibel von der Firma EcoBurner, die wieder befüllbare Gaskartuschen herstellt. „Von den Kontakten und Gesprächen war das bisher unsere beste Veranstaltung.”
Gastro Vision Business Forum: Die Branche muss umdenken
Einen weiteren Höhepunkt verfolgte ein ausgewähltes Publikum am Montag in spektakulärer Kulisse. Das Gastro Vision Business Forum präsentierte sich im 20. Stock des Empire Riverside mit einer beeindruckenden Aussicht über Hafen und Hansestadt. Im Mittelpunkt stand aber der hochkarätig besetzte Podiumstalk „Erfolg oder Mittelmaß”. Es sprachen Ursula Carl, Geschäftsführerin ATLANTIC Hotel Airport Bremen, der Personalberater Richard Crux, Executive Director von Russell Reynolds Associates, Elmar Rehmann, Caterer des Jahres 2007 und Geschäftsführer Royal Business Restaurants sowie der Schulleiter der Hotelfachschule Hamburg, Robert Panz. Für den erkrankten Roland Koch, Geschäftsführer der Gastro Consulting Hamburg, war kurzfristig Udo Finkenwirth, Präsident der FBMA eingesprungen.
Unter der Moderation von Michael Moritz, Inhaber der Frankfurter PR-Agentur MORITZ Communications, arbeiteten die Experten die wichtigsten Erfolgsfaktoren für eine Karriere in Gastronomie, Hotellerie und Catering heraus. Vielversprechend sind folgende Charaktereigenschaften: Zielstrebigkeit, Leidenschaft, Überzeugungskraft, Motivation, Mut eine Chance beim Schopf zu packen, eine gewisse Leidensfähigkeit sowie die Fähigkeit, Niederlagen verarbeiten zu können. Fachliche Kompetenz wird bei Führungskräften vorausgesetzt. Alle guten Eigenschaften nutzen jedoch wenig, wenn eine Führungskraft nicht führen kann. Hier sehen die Experten für die nächsten Jahre die größte Herausforderung. Denn Fakt ist auch, dass in dieser Branche Arbeitszeiten und Gehalt viele junge Menschen abschrecken. Statistiken zufolge steigen laut Schulleiter Panz 80 Prozent der Auszubildenden in der Gastronomie nach fünf Jahren wieder aus. Vor dem Hintergrund geburtenschwacher Jahrgänge ist die Förderung von Mitarbeitern und jungen Führungskräften wichtiger denn je. Dabei sind Führungsqualitäten nicht angeboren – „aber man kann sie lernen”, sagt Personalberater Richard Crux. Eine Infrastruktur gibt es dafür bereits in der Gastro-Branche – etwa die Hospitality Management School der FBMA oder Weiterbildungsprogramme an Hotelfachschulen wie in Hamburg.
Im Schlusswort brachte Moderator Moritz die wichtigsten Botschaften auf den Punkt: „Die Branche muss umdenken, sonst wird es bald schon einen Mangel an Führungskräften und Nachwuchstalenten geben. Gute Mitarbeiter brauchen – wie es in der Industrie schon lange selbstverständlich ist – Perspektiven und eine bessere Bezahlung. Und: Führungskräfte die erfolgreich sein wollen, werden künftig vor allem auch an ihren Führungsqualitäten gemessen werden.”