Süßigkeiten sind erst dann problematisch, wenn sie
gesunde Nahrungsmittel vom Tisch verdrängen. Das ist das Fazit einer
Recherche der Zeitschrift natur+kosmos. In ihrer Dezemberausgabe
zeigt die Zeitschrift, dass nur wenige Gerüchte und Vorurteile um den
Zucker zutreffen. So ist die Annahme, es gebe „guten“ und
„schlechten“ Zucker schlicht falsch.
In Wahrheit ist es den Bauchspeicheldrüsen, Blutzellen und
Fettdepots egal, ob der Körper braunen Rohrzucker aus fairem Handel
oder weißen Haushaltszucker aufnimmt. Und bei Kariesbakterien sind
gerade die als natürlich und gesund geltenden Sirups, Fruchtdicksäfte
und Honigsorten besonders beliebt, weil sie länger an den Zähnen
haften als Kristallzucker.
Auch Traubenzucker ist für die Gesundheit keineswegs besser als
der Zucker im Kaffee. Im Gegenteil: Sein so genannter glykämischer
Index – er gibt an, wie schnell ein kohlenhydratreiches Lebensmittel
ins Blut geht – ist noch höher als bei Kristallzucker. Zuckergenuss
führt offenbar auch nicht zu Diabetes. Bis heute gibt es jedenfalls
keine Studie, die das süße Laster hieb und stichfest als
unmittelbaren Verursacher der Zuckerkrankheit entlarvt hätte.