Große Reedereien setzen auf ernährungsbewußtes Publikum
Bisher war eine Kreuzfahrt auf den großen Schiffen dieser Welt immer auch mit einer Pause von gesunden Ernährungsgewohnheiten verbunden. Das soll sich nun rapide ändern, meldet der US-Nachrichtenkanal CNN. Einerseits will man den Menschen
leichteres und vor allem gesundes Essen servieren, andererseits soll
damit aber auch eine neue gesundheitsbewußte Klientel für diese Art des
Ferienmachens gewonnen werden.
Die großen Reedereien setzen alles daran, das Publikum mit gesünderen
Nahrungsmitteln zu versorgen. Royal Caribbean http://www.rccl.com zum
Beispiel bietet in seinem „Vitality“-Programm Bewegung und Ernährung für
Bewusste. Carnival Cruises http://www.carnival.com offeriert ein
spezielles Menü mit Kalorienangaben für all diejenigen, die auch im
Urlaub unbedingt auf die Nährwerttabelle blicken wollen. Crystal Cruises
http://www.crystalcruises.com setzt am Buffet vermehrt auf frisches Obst
und Vollwertprodukte. Auch die Disney Cruise Line hat das
Frühstücksbuffet verändert und offeriert vermehrt fettarme Joghurts und
Vollkornprodukte. Im vergangenen Jahr haben die meisten der großen
Reedereien auf die gefährlichen Transfette in der Küche verzichtet. Mimi
Weisband, eine Sprecherin von Crystal Cruises meint, dass nun endlich
Schluss mit dem Märchen gemacht werden müsse, dass Kreuzfahrten nichts
anderes seien als eine Schlemmerorgie.
„Royal Caribbean hat von Anfang an auf kalorienreduziertes Essen großen
Wert gelegt“, meint Manfred Jägersberger-Greul, Chef von Caravelle
Seereisen http://www.caravelle.at gegenüber pressetext. „Ein
interessantes Faktum ist, dass köstliche vegetarische Wok-Gerichte aus
der Crewküche in den Speisesälen Einzug gehalten haben“, erklärt der
Manager. Es gebe einige Gäste, die nun auch der vegetarischen Küche
etwas abgewinnen können. „Für die gute Küche bei Royal Caribbean
http://www.royalcaribbean.com ist der österreichische Koch Josef
Jungwirt verantwortlich. Er stellt alle Menüpläne und Rezepte zusammen“,
so Jägersberger.
Bis jetzt sind die Kreuzfahrten nur ein Minderheitenprogramm. Allerdings
rechnen die großen Unternehmen damit, dass nun auch die
Babyboomer-Generation schön langsam in die Jahre kommt und als neue
Klientel gewonnen werden kann. 2007 sind rund 12,6 Mio. Passagiere mit
den Kreuzfahrtschiffen unterwegs gewesen. Für das laufende Jahr rechnen
die Cruise Lines International Association mit einem Passagieraufkommen
von 12,8 Mio. Das Wachstum falle damit moderat aus, heißt es seitens der
Association. Im Vergleich dazu stiegen die Zahlen von 2004 auf 2005 um
mehr als eine halbe Mio. Auch von 2005 auf 2006 stieg das Volumen in
ungefähr diesem Ausmaß. Generell werde das Kreuzfahrt-Publikum immer
älter. In den kommenden Jahren setze man allerdings vermehrt auch auf
jüngere Gäste. So bieten zahlreiche Reedereien spezielle Angebote für
Familien mit Kindern.
„Auch in Österreich sind wir mit den Buchungen zufrieden. Wir haben
erwartungsgemäß um zehn Prozent zulegen können und werden das auch in
diesem Jahr so halten“, erklärt Jägersberger. Royal Caribbean setzt in
diesem Jahr sein Ausbauprojekt fort: Ende April wird das dritte Schiff
der Freedom-Klasse, die „Independence of the Seas“ fertig gestellt. „Ab
2009 wird das erste Schiff der Genesis-Klasse mit 220.000 BRT und einer
Passagierkapazität von 5.800 plus Crew in Betrieb gehen“, so der
Unternehmer. Für alle, die lieber auf kleineren Schiffen reisen, würden
aber ebenfalls genügend Alternativen bestehen. Zahlreiche Kunden
bestätigen, dass eine Kreuzfahrt süchtig machen kann. „Tatsächlich ist
die Zahl der Urlauber, die bereits einmal eine Seereise unternommen
haben und wieder kommen, beträchtlich“, so Jägersberger abschließend. Wolfgang Weitlaner