Frische-Check für bunte Eier

Eier sind viel mehr als nur Lebensmittel. Seit jeher stehen sie für Fruchtbarkeit und Leben. Zu Ostern haben sie nachweislich seit dem elften Jahrhundert ihren großen Auftritt: Einfarbig oder kunterbunt gefärbt, kunstvoll geritzt, bemalt oder
beklebt schmücken die kleinen Ovale landauf, landab Osternester und Frühlingssträuße.

Fast 17 Milliarden Eier ließen sich die Deutschen im vergangenen Jahr nach Schätzungen der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) schmecken, ebenso viele wie 2006. Demnach liegt auch der Pro-Kopf-Verbrauch 2007 wie im Vorjahr bei
voraussichtlich 206 Eiern mit deutlichen Verbrauchspitzen zu Weihnachten und Ostern. Eier kommen heute bereits 24 bis 48 Stunden nach dem Legen in den Handel. Nach einer Mindestreifezeit von drei Tagen erreichen sie ihr volles Aroma.

Für Ostereier
gut zu wissen: Sieben bis 14 Tage alte Eier lassen sich nach dem Kochen leichter schälen als legefrische Exemplare. Denn wie gut sie sich pellen lassen, ist vom Alter der Eier abhängig und nicht entgegen landläufiger Meinung durch „Abschrecken“ mit
kaltem Wasser beeinflussbar. Ohnehin ist das „Abschrecken“ nicht sinnvoll, da mit dem Kochen die Eierschale porös wird und Keime über das Wasser die Kalkschale leichter durchdringen können.

Wie frisch Eier sind, verrät der Packungsaufdruck. Entweder ist das genaue Legedatum dort aufgeführt oder es lässt sich nach der Formel Mindesthaltbarkeitsdatum minus 28 Tage einfach berechnen. Wenn keine Packung vorhanden ist, hilft der Frischetest
weiter. Dazu das betreffende Ei in ein Glas mit kaltem Wasser legen. Bleibt es am Boden, ist es sehr frisch. Je älter das Ei, umso größer ist die Luftkammer im Ei und um so mehr richtet es sich auf. Ein zwei bis drei Wochen altes Ei hält sich fast
senkrecht in der Schwebe und sollte bald verspeist werden. Schwimmt es obenauf – dann ist die Eieruhr bereits abgelaufen!

Prinzipiell gilt: Bis zum angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum können Eier auch roh verwendet werden – etwa für ungekochte Cremespeisen wie Tiramisu oder Eisparfaits. Vorausgesetzt diese werden innerhalb von zwei Stunden nach Zubereitung verzehrt
oder kommen in den Kühlschrank oder in die Tiefkühltruhe. Auch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus lassen sich Eier für österlich bunte Schätze durchaus noch einsetzen – allerdings nur erhitzt. Sprich je nach Größe und Ausgangstemperatur
sollten sie zehn bis zwölf Minuten hart gekocht werden!

In Eiern sorgt ein Enzymsystem dafür, dass sich Keime im Ei-Inneren nicht vermehren können. Dieser natürliche Schutzschild für perfekte Frische verliert durch häufige und extreme Temperaturschwankungen seine Wirkung. Um Qualität und Frische optimal
zu erhalten, empfiehlt es sich daher, Eier grundsätzlich gleich nach dem Kauf zwischen fünf und acht Grad Celsius kühl, trocken und lichtgeschützt zu lagern. Außerdem sollten Eier in einer geschlossenen Eierbox aufbewahrt werden, um sie vor
Fremdgerüchen zu schützen.

Auch einem gekochten Osterei ist sein wahres Alter anzusehen: Die Lage des Dotters verrät es. Befindet sich dieser zentral im längs aufgeschnittenen Ei und ist die Luftkammer klein, war das Ei frisch. Ist der Dotter zur Schale hin verlagert, weist
das auf ein älteres Ei hin.

Gerne als Alterserscheinung verdächtigt, ist ein blaugrüner Ring rund um das Eigelb. Er ist jedoch nur ein Zeichen dafür, dass das Ei lange gekocht wurde. Die Färbung beruht auf einer Reaktion des im Dotter vorhandenen Eisens mit Schwefel aus dem
Eiklar und ist völlig unbedenklich.

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