Vorsicht vor Telefonanrufern, die Lose der süddeutschen Klassenlotterie verkaufen, warnt die AK. Zuerst wird mit einem Gewinn gelockt, dafür soll der Konsument seine Bankdaten bekannt geben. Erst später wird klar, dass er an einer sechsmonatigen Klassenlotterie für monatlich etwa 62 Euro teilnehmen soll. Wer vorschnell seine Kontonummer hergibt, dem können die Preise abgebucht werden.
„Telefonwerbung ist ohne ausdrückliche Einwilligung des Konsumenten verboten“, sagt AK Expertin Ulrike Ginner, „die Tricks sind unfair.“ Sie rät: „Geben Sie keine persönlichen Daten am Telefon preis und fragen Sie nach den Daten des Anrufers.“
Achtung: Wer bei einer ausländischen Lotterie mitspielt, macht sich strafbar. Laut Glückspielgesetz drohen Strafen bis zu 7.500 Euro. Zudem müssten ausländische Gewinne versteuert werden.
Derzeit melden sich verärgerte KonsumentInnen in der AK, dass ihnen per Telefonmarketing Lose der süddeutschen Klassenlotterie (SKL) verkauft werden. Die Rufnummer wird dabei entweder unterdrückt oder aber bei einer identifizierbaren Nummer ist diese für Rückrufe nicht mehr erreichbar. Die Anrufer sind sehr hartnäckig. „Vermutlich werden Call-Center eingesetzt, die auf Provisionsbasis arbeiten und daher an Geschäftsabschlüssen interessiert sind“, sagt Ginner.
„Konsumenten werden häufig überrumpelt“, so Ginner. Bei den Klassenlotterie-Anrufen läuft es so ab: Zunächst wird der Konsument neugierig gemacht, er habe bereits 2.000 Euro oder sogar 5.000 Euro gewonnen. Wenn er seine Bankdaten bekannt gibt, würde ihm das Geld überwiesen. Erst nach und nach kommt es ans Licht: Der Konsument soll an einer sechsmonatigen Klassenlotterie teilnehmen, wobei er monatlich etwa rund 62 Euro bezahlen soll. Auch wer sehr vorsichtig ist und nach Rückrufnummern fragt, bekommt falsche Telefonnummern, oder eine Rückrufmöglichkeit wird verneint. „Aufpassen ist angesagt, denn die Daten werden nur gebraucht, um die Lospreise abzubuchen“, sagt Ginner.
Tipps der AK:
Knausern Sie mit Ihren persönlichen Daten am Telefon wie Adresse, Geburtsdatum, Kontonummer.
Fragen Sie nach den genauen Daten des Anrufers.
Fühlen Sie sich durch unerbetene Anrufe belästigt, können Sie eine Anzeige bei der zuständigen Fernmeldebehörde machen. Ein Muster finden Sie auf der AK Homepage.
Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge. Sie haben jedenfalls 42 Tage Zeit, um die Kontoeinziehung zu widerrufen.
Wenden Sie sich an die AK, wenn Sie in die Falle getappt sind. Es gibt einen Musterbrief für den Rücktritt vom Vertrag auf der Homepage.