Thüringer Fleischverarbeiter: „Fleisch und Wurst zu billig“
Kosten für Thüringer Wurstspezialitäten deutlich gestiegen
Die Verbraucherpreise für Milch und Milchprodukte, Geflügelfleisch, Obst und Gemüse, Brot und Backwaren sind im zurückliegenden Jahr deutlich gestiegen. Die Preise für Fleisch und Wurstwaren sind dagegen unten geblieben, teilweise gegenüber dem Vorjahr sogar gefallen. Schweinebraten und Schweinefilet waren im
Dezember 2007 um zwei bis vier Prozent billiger zu haben als im
Vergleichsmonat des Vorjahres. Das muss sich ändern, da die
Wursthersteller unter hohem Kostendruck stehen.
Die Aufwendungen für Energie, Treibstoffe, Verpackung, Därme und Gewürze
sind im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 30 Prozent gestiegen. Hier ist
eine Anpassung der Abgabepreise an den Handel nicht zu vermeiden. Das
trifft besonders auf die Preise für die Thüringer Wurstspezialitäten mit
EU-Schutz zu. Diese machen nahezu ein Drittel des Jahresumsatzes der
Thüringer Fleischverarbeiter aus. Dieser Anteil soll durch
Umsatzsteigerungen und Erweiterung des EU-Schutzes auf weitere
Wurstspezialitäten erhöht werden. Ein Beispiel dafür ist der
„Eichsfelder Feldgieker“, eine Spezialität aus dem Westzipfel
Thüringens, der ab diesem Jahr unter dem Label „Thüringer Original“
angeboten wird.
Die Thüringer Wurstmacher folgen der zunehmenden Nachfrage der
Verbraucher nach regionalen Spezialitäten und hoher Qualität. Der
einheitliche Marktauftritt für die geschützten Wurstspezialitäten durch
alle Hersteller im Herkunftsverband unter Verwendung der Dachmarke
„Thüringer Original – produziert nach überlieferter Rezeptur“ verbessert
die Transparenz für den Verbraucher.
Die Thüringer Ernährungswirtschaft erzielte im zurückliegenden Jahr
einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung um
elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beim Export lag die Steigerung sogar
bei 33 Prozent. Mit 30 Prozent des Umsatzvolumens dominiert die Fleisch-
und Wurstbranche die Ernährungswirtschaft in Thüringen.