Von Vorarlberg ins Appenzeller Land

Vom breiten Rheintal zwischen Bregenz und Feldkirch zweigt das Laternser Tal ab, gesäumt von Bergen und Almen, erschlossen nur durch eine Straße, die dem Wildbach folgt. Auf einem Felssporn steht die Basilika Mariä Heimsuchung am Eingang des Tals. Die Wehrkirche aus dem 8. Jahrhundert ist seit der Barockzeit einer der bekanntesten Marien-Wallfahrtsorte Österreichs. Werner Teufl und sein Team gehen anschließend in den Feinschmeckertempel, das Alte Gericht in Sulz. Auf Grundmauern aus karolingischer Zeit erhebt sich ein romanischer Bau aus Eichen- und Kastanienholz. In den Stuben aus der Zeit der Gotik und des Barocks präsentiert Helmut Benner ein kulinarisches Highlight seines Hauses: gebratene Kalbsleber mit eingemachtem Kürbisgemüse und Topfennockerln. In Lauterbach führt Thomas Scheucher das Restaurant Guth. Seine Spezialität sind fangfrische Forellen aus dem Bodensee. Im Hauptgang serviert er Seeforelle mit Tomaten-Chutney. Weiter geht es nach Bregenz, der Landeshauptstadt Voralbergs im Dreiländereck zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die ehemalige Keltensiedlung, von den Römern ‚Brigantinum‘ genannt, mit ihren prächtigen Parks und der wunderschönen Altstadt, verwandelt jedes Jahr Mitte Juli seine Fußgängerzone in einen italienischen Marktplatz. Unterhalb des frühbarocken Martinsturms kann man Wein, Käse, Salami aus der Region Piemont kosten. Sogar frische Trüffel bringen die Händler aus ihrer Heimat mit. Glücksritter lockt das Casino in Bregenz. Das ‚Schlemmerreise‘-Team zieht es gleich weiter ins Casino-Restaurant Falstaff. Hier erwartet die Gäste ein Zanderfilet mit Pilz-Ravioli und Tomaten-Lauch-Gemüse. Nach einer Zeppelinfahrt über die Bregenzer Bucht mit Blick auf die Bregenzer Festspiele erreicht das Fernsehteam von Werner Teufl das Appenzeller Land. Das eigenwillige Völkchen, das seinen Kanton in zwei Hälften spaltet – einer ist evangelisch, der andere katholisch -, lebt von Alm-Wirtschaft und Tourismus. Ganze 5.600 Einwohner zählt die Kantons-Hauptstadt Appenzell. So urig wie die Appenzeller ist auch ihre Küche. Charly Gmünder stellt sie im Gasthof Bären vor: unter anderem die Appenzeller Chäs-Schoope, in der Pfanne geschwenkte Brotwürfel mit Appenzeller Käse. Obwohl Papst Gregor im 16. Jahrhundert den Kalender reformierte, feiern die Appenzeller Silvester immer noch am 13. Januar. Dann marschieren ‚Chläuse‘ in schönen oder grausligen Masken von Haus zu Haus und scheppern mit ihren Schellen. Mit einem feuerroten Bähnle geht es nach Heiden. Hier lockt nicht nur der fantastische Blick über den Bodensee, sondern auch der Appenzeller Biber von Bäcker Rohner. Die Biber haben allerdings nichts mit den fleißigen Nagern zu tun, sie bedeuten schlicht ‚zweierlei Teig‘ – zwei Schichten Lebkuchenteig mit Mandelmasse. Wein hat wie der Käse Tradition im Appenzeller Land. Begünstigt vom Bodensee als Wärmespeicher und dem Rheintal als Föhnloch, wachsen im Südosten der Region Blauburgunder, Silvaner und Chardonnay.

HR, Montag, 21.01., 16:00 – 16:30 Uhr: Schlemmerreise Alpen
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