Herforder Preis 2007 mit Rekordbeteiligung

Expertenjury entschied in Warstein über die Nominierungen für den deutschen Gastronomie-Preis – Sieger werden im Februar 2008 im GOP-Kaiserpalais Bad Oeynhausen ausgerufen

Mit einer Rekordbeteiligung endete am 31. Oktober 2007 die Bewerbungsfrist um den Herforder Preis 2007, den deutschen Gastronomie-Preis: 66 Kandidaten – 14 Gastronominnen und 52 Gastronomen aus 13 Bundesländern – qualifizierten sich für die Auswahl der unabhängigen Expertenjury. „Die gegenüber 2006 mehr als verdoppelte Zahl qualifizierter Bewerbungen zeigt uns, dass der Förderpreis einen wachsenden, hohen Stellenwert in der Branche einnimmt“, sagte Lothar Menge, Vertriebsleiter Gastronomie der Herforder Brauerei. Als mögliche Gewinner des Herforder Preises, der am 19. Februar 2008 im GOP-Kaiserpalais in Bad Oeynhausen überreicht wird, nominierten die zwölf Juroren: Constanze Nehring, Fabbrica Italiana in Essen, Nicole Retter, RETTERs Feinschmecker in München, und Nicole Staabs, BEN in Hamburg, bei den Damen. Als Gastronomen sind nominiert: Gaspare, Giuseppe und Michelangelo Saitta, Restaurant, Osteria und Saittavini in Düsseldorf, Walter Stemberg, Haus Stemberg in Velbert-Neviges, und Peter Weide, Vielmeer in Kühlungsborn.

Schirmherrin Catharina Cramer
Catharina Cramer, Geschäftsführende Gesellschafterin der Warsteiner- Gruppe, begrüßte die Juroren erstmals am Standort in Warstein: „Ich freue mich, dass wir mit der Integration der Herforder Brauerei ein weiteres, sehr traditionsreiches Unternehmen in der Warsteiner Gruppe begrüßen können. Ein Unternehmen, das zudem eine derart renommierte Auszeichnung vergibt! So ist es mir eine besondere Ehre, Dank meiner Schirmherrschaft herausragende Persönlichkeiten der Gastronomiebranche wertschätzen zu dürfen.“

„Die von uns für die Prämierung vorgeschlagenen Gastronominnen und Gastronomen stehen in diesem Jahr an der Spitze einer Reihe von Kandidaten, die allesamt ebenfalls als vorbildliche Unternehmerinnen und Unternehmer gelten könnten“, schilderte Ernst Fischer, Präsident des Dehoga Bundesverbandes und Jurymitglied von Anfang an, die Qual der Wahl. „Sie zeichnen sich aus durch Initiative, Kontinuität und gastronomische Konzepte, die den Geschmack der Gäste treffen.“ Seit 1994 schreibt die Herforder Brauerei in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) den Preis aus.
„Das Niveau hat insgesamt deutlich zugenommen“, fanden auch die übrigen Juroren Achim Becker (Der Feinschmecker), Wolfgang Burkart (Verlagsleiter Sachon Verlag), Günther Guder (Geschäftsführender Vorstand Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels), Marcellino Hudalla (Herausgeber von Marcellino’s Guides & Services), Ralf Lang (Gastrotel), Dr. Hendrik Markgraf (Allgemeine Hotelund Gastronomie-Zeitung), Stefanie Theile (Essen & Trinken) als Jurynachfolgerin für Roswitha Schneider, Barbara Schröter (Welt Bier Report) und – als Stimme der Brauerei – Lothar Menge. Wie in den Vorjahren ergänzten die beiden Preisträger des Vorjahres die Jury: Marika Weinhold, Neuss, und Jörg Rauschenberger, Stuttgart.

Mutige Damen in Essen, München und Hamburg
Mut und Unternehmungsgeist zeichnet die drei nominierten Gastronominnen aus, die um den Herforder Preis 2007 wetteifern: Constanze Nehring in Essen, Nicole Retter in München und Nicole Staabs in Hamburg.

Die 37-jährige gelernte Raumausstatterin und studierte Innenarchitektin Constanze Nehring ließ das Thema Lifestyle und Gastronomie nicht mehr los, seit sie während des Studiums für Eventagenturen gejobbt und dadurch Kontakt zur Gastronomie erhalten hatte. Vor fünf Jahren schuf Nehring gemeinsam mit ihrem damaligen Ehemann mit erheblichen Investitionen in Technik und Bausubstanz die „Fabbrica Italiana“, eine moderne Gastronomiemischung aus Restaurant, Bar, Club und Party- Location mit Biergarten und Catering. Bei aller Vielfalt, Größe und trendigem „Factory-Charakter“ steht das Motto „La Famiglia“ (Die Familie) als Botschaft obenan. Ein Kinder-Spielraum, verschiedene Ebenen und Räumlichkeiten vom Restaurant und Bistro bis hin zur Diskothek und zur Karibik-Lounge bilden einen Strauß gastronomischer Möglichkeiten, die das Objekt weit über die Essener Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht haben. Inzwischen führt Constanze Nehring die Fabbrica Italiana alleine, nachdem sie sich von Ihrem Mann getrennt hat und sich ihr italienischer Geschäftspartner, mit dem sie das Konzept entwarf, wieder auf seine eigene Trattoria konzentrierte. www.fabbrica-italiana.biz

Ebenfalls Seiteneinsteigerin ist Nicole Retter (36) mit ihrem „RETTERs Feinschmecker“ direkt am Münchner Viktualienmarkt. Die Liebe der gelernten Bankerin und studierten Betriebswirtschaftlerin aus Schwaben gehörte immer schon den Weinen. Sie legte ihre IHK-Prüfung als Weinfachberaterin ab, fand in München die leer stehende Traditionsweinstube „Holzbauer“, kombinierte Tradition und Moderne und eröffnete im Juni 2006 ihr Feinschmecker- Lokal. Gleich nebenan richtete sie den Degustations- Weinladen „RETTERs Weinschmecker“ ein. Seither gilt sie bei Kritikern in München als das „Stadt-Gasthaus der Zukunft“. www.retters.de

Nicole Staabs (35) ist Rechtsanwaltsgehilfin und Dipl.- Kommunikationsdesignerin, die während des Studiums als Zigaretten- Promoterin, Kellnerin und Barfrau jobbte. Im Juli 1997 eröffnete sie in Hamburg das „raw like sushi“. 1999 folgte Hamburgs erstes Suppenrestaurant „NIC’Soup“. Nach Familiengründung und dem Verkauf ihres raw like sushi im Jahr 2004 eröffnete sie sechs Monate später im Stadtteil Pöseldorf ihr Thai- Sushi-Restaurant „BEN“, benannt nach ihrem heute sechsjährigen Sohn Benedict. Für die alleinerziehende Mutter sind Kind und Karriere eine „glückliche Realität“, die sie in ihrem in Schwarz gehaltenem, thailändischem Ambiente lebt, das an die Gastroszene in London oder New York erinnert. www.ben-restaurant.com

Marina und Wein an der Ostsee, Lukullisches in Velbert und Dolce Vita in Düsseldorf
Die gastlichen Verheißungen der drei nominierten Gastronomen gleichen einer lukullischen Reise durch den Norden und Westen der Republik: Die Brüder Saitta in Düsseldorf, Walter Stemberg in Velbert- Neviges und Peter Weide im Ostseebad Kühlungsborn. Gaspare (50), Giuseppe (47) und Michelangelo Saitta (45) brachten vor 25 Jahren italienische Gastfreundschaft und Gastkultur nach Düsseldorf. Mit dem Verkauf von Pasta und Co. begann der Vater des Trios 1977 in Düsseldorf-Derendorf. Nach und nach blieben Käufer der italienischen Spezialitäten zum Essen, so dann auch am Oberkasseler Barbarossaplatz ab 1982. Nach der Salumeria und dem Saitta Ristorante entstand die Osteria am Nussbaum und die Vinothek Saittavini. Die Brüder eint auch die gemeinsame Auffassung von intensiver, herzlicher Gastfreundschaft nach familiärem italienischem Vorbild, gepaart mit dem Streben nach hoher Qualität beim Essen und bei den Weinen. www.saitta.de

Qualität aus der Küche, aus dem Weinkeller und durchaus auch häufig aus dem Bier-Zapfhahn eilt Walter Stemberg (57) und seinem Haus Stemberg in Velbert-Neviges voraus. Seit 1864 betreibt die Familie Stemberg an diesem Platz Gastronomie. 1975 übernahm Walter Stemberg mit seiner Frau Petra das Haus in vierter Generation mit dem Credo, als „Gastgeber aus Leidenschaft“ bodenständige und Feinschmecker-Küche zu verbinden. Das gelang ihm offensichtlich so gut, dass vor rund 15 Jahren SAT1, der WDR und weitere Fernsehsender auf Stemberg aufmerksam wurden und ihn als „TV-Koch“ einspannten. Gastkolumnen in der WamS und inzwischen 25 Kochbücher kamen hinzu. Vier weitere werden im März 2008 erscheinen, an denen auch Sohn Sascha beteiligt ist, der bereits die Küche übernommen hat und als nächste Generation bereit steht. www.haus-stemberg.de

Den Traum von einer „mediterranen Finca mit Blick auf die Ostsee“ erfüllte sich im Jahre 2005 Peter Weide (46) im Ostseebad Kühlungsborn, nachdem er 1991 mit einem 39-Zimmer-Tagungshotel in Satow seine ersten gastronomischen Erfahrungen erfolgreich gemacht hatte. Der gebürtige Rostocker kommt aus dem Musikund Kulturgeschäft und ergriff 1991 die Chance zur Selbstständigkeit. Direkt an der neuen Marina liegt das im mediterranen Stil erbaute Restaurant mit dem bezeichnenden Namen „Vielmeer“. Ständige Aus- und Weiterbildung und vor allem das Motto, selbst immer die Perspektive des Gastes beizubehalten, prägen sein Konzept. Der umtriebige Gastronom lässt es nicht bei seinen beiden Objekten bewenden: Nachdem er jahrelang als Vorsitzender des Dehoga Mecklenburg-Vorpommern aktiv war, kümmert er sich neuerdings um seinen 300 Rebstöcke umfassenden „Weinberg“ am Südhang seines Vielmeer, der immerhin pro Jahr etwa 300 Liter Regent und Riesling abwirft – zum eigenen Verzehr und für seine Stammgäste. www.vielmeer.com

Große Bühne für die Nominierten
Am 19. Februar 2008 wird die Jury im GOP-Kaiserpalais in Bad Oeynhausen aus den Nominierten die Gastronomin und den Gastronomen des Jahres 2007 wählen. Preisträger und alle Nominierten erhalten ihre große Bühne im Rahmen der abendlichen Gala in Anwesenheit der Vorjahres-Preisträger, prominenter Gäste aus der Branche sowie von Vertretern der ostwestfälischen Wirtschaft, moderiert von Helmut Rehmsen, Journalist beim WDR.

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