Berlinale 2008: Kulinarisches Kino

Über den Tellerrand hinaus

Nach dem erfolgreichen Auftakt im Vorjahr geht das Berlinale-Sonderprogramm Kulinarisches Kino vom 11. bis zum 15. Februar 2008 in die zweite Runde. Die Veranstaltungsreihe verbindet Filme über kulinarische Themen mit Gastronomie, die von den Filmen inspiriert ist. In Talkrunden werden Filmemacher, Feinschmecker und Foodexperten versuchen, über den Tellerrand hinauszusehen. Im Kino des Martin-Gropius-Bau zeigt das Kulinarische Kino täglich um 19.30 und um 22 Uhr eine Auswahl aktueller Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme über Nahrung und Ökologie.

„Lebensmittel sind auch Überlebens- und Kommunikationsmittel, die in besonderer Weise Lebensfreude und Genuss mit Verantwortung verbinden“, sagt Festivaldirektor Dieter Kosslick.

Im Anschluss an die Filmvorführungen um 19.30 Uhr finden die Abendessen und Diskussionsrunden im Spiegelzelt auf der Südseite des Martin-Gropius-Baus statt.

Zum Auftakt am 11. Februar gibt´s Buñuels Klassiker „Der Diskrete Charme der Bourgeoisie“ und Seeteufel, zubereitet von Sternekoch Bobby Bräuer (Restaurant Quadriga). Die surreale Komödie über bürgerliche Essstörungen inspiriert danach zwei der einflussreichsten Nahrungsexperten der Welt, Carlo Petrini, Gründer von Slow Food, und Ferran Adrià, Chef des legendären Restaurants El Bulli, zu einem Dialog über „Die Zukunft unserer Nahrung“. Giovanni di Lorenzo (Chefredakteur Die Zeit), moderiert das Gespräch zwischen dem Kämpfer für gute, saubere und fair produzierte Lebensmittel und dem bekanntesten Vertreter der molekularen Küche.

An den folgenden Abenden stehen ebenfalls Sterneköche am Herd des Kulinarischen Kinos. Cornelia Poletto (Restaurant Poletto) lässt sich von dem Dokumentarfilm A Table in Heaven (Regie: Andew Rossi) über das New Yorker Restaurant Le Cirque zum Klassiker „Cacciucco“ inspirieren, eine Hommage an den Besitzer Sirio Maccioni aus der Toskana. Thomas Kellermann (Restaurant Vitrum) serviert nach Cooking in the Danger Zone (Kochen am Krisenherd, mit Stefan Gates) eine „Gastronauten Leibspeise“. Kolja Kleeberg (Restaurant Vau) röstet für den preisgekrönten brasilianischen Film Estômago: Eine gastronomische Geschichte (Regie: Marcos Jorge) ein „Brasilianisches Glücksschwein“.

Alfred Biolek und Jörg Thadeusz schlagen die Brücken zwischen den kulinarischen und den Kinowelten und moderieren die Gespräche mit Filmemachern und Experten. Eine spanische Fiesta und The Chicken, The Fish & The King Crab (Regie: José Luis López-Linares) beenden am 15. Februar das diesjährige Kulinarische Kino.

In der Spätvorstellung ab 22 Uhr laufen vom 11.-14. Februar außerdem Eat and Run (Regie: Mamoro Oshij), El Bulli –Història D’Un Somni (Regie: David Pujoi), der vielfach prämierte Sharkwater: The Truth will Surface (Regie: Rob Stewart) sowie A Day In Eataly (Regie: Studenten der Universität der Gastronomischen Wissenschaften UNISG), mit dem das Kulinarische Kino die 2006 begonnene Zusammenarbeit mit der Slow Food Bewegung fortsetzt. Slow Food Chef Carlo Petrini präsentiert den Kurzfilm dieser Universität, der unter der Leitung des international renommierten Kameramanns Michael Ballhaus entstand. Ballhaus ist Schirmherr des Projekts, das zu einer multimedialen Enzyklopädie der Nahrung führen soll.

Am 15. Februar kocht der gastronomische Veranstalter des Kulinarischen Kinos, Martin Scharff, im Spiegelzelt ein Ratatouille mit und für Kinder aus dem Kreuzberger Jugendprojekt „die gelbe Villa“, um Initiativen für bessere Ernährung der Schüler zu unterstützen. Natürlich darf der Film Ratatouille dabei nicht fehlen.

Thomas Struck, Leiter des Kulinarischen Kinos: „Der Mensch sollte sich auf die Anfänge seiner Klugheit besinnen und die liegen auf der Zunge. Homo Sapiens heißt nicht nur der weise, sondern auch der schmeckende Mensch.“

Der Kartenvorverkauf beginnt bereits morgen, am 21. Januar 2008 im Haus der Berliner Festspiele, im BOSS Orange Store in der Münzstraße / Max-Beer-Straße 2-4, 10119 Berlin und bei allen Berliner Theaterkassen (zzgl. Vorverkaufsgebühr). Weitere Informationen unter:
http://www.berlinale.de

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