Eine kulinarische Zeitreise mit Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer
Knochenfunde beweisen, dass die Bergleute der Hallstattkultur gut genährt waren. Ihre Leibspeise ist das heute noch in Kärnten und in der Steiermark geschätzte Ritschert – ein kalorienreiches Gericht aus Rollgerste und Gemüse, verfeinert mit Schinken. Im Mittelalter gelten mehr als 150 Tage des Jahres als Fastentage. Um den Menschen das Fasten zu erleichtern, werden in den Klöstern auch Kochbücher verfasst.
Fisch wird zum Hauptnahrungsmittel, doch der Erfindungsgeist hungriger Menschen ist bekanntlich groß, und daher ist auch die mittelalterliche Küche bei jenen, die es sich leisten können, vielfältig und üppig. Der aufkommende Gewürzhandel tut ein Übriges dazu.
Maßlose Schauessen prägen das Barock. Nicht nur in Frankreich biegen sich die Tafeln unter ungeahnten Schlemmereien, der Wiener Hof liefert sich mit der französischen Konkurrenz kulinarische Schlachten. Im Übergang zur Moderne erfährt die Lust am Essen deutliche Einbrüche.
Erste Essstörungen werden bekannt – als berühmteste Beispiele gelten Kaiserin Elisabeth I. und ihr Cousin Ludwig II. von Bayern. Die Kaiserin, die sich in Wien ihre Wespentaille mit Veilchen-Eis erhält, langt nur bei ihren Verwandten in Bayern tüchtig zu. Und Ludwig II., der sich als Kind nie satt essen darf, lässt sich in all seinen Schlössern einen eigenen Essensaufzug bauen, um beim Essen allein zu sein.
Das ‚gemeine‘ Volk hat wenig Zeit für Extravaganzen, und es dauert noch Jahrzehnte, bis Essen zum allgemeinen Vergnügen wird.
Heute ist Kochen Kult, die große Lust am Essen ist zum Allgemeingut geworden.
Der Streifzug durch die Geschichte des Essens und der Esskultur beginnt vor 3.500 Jahren in der Eisenzeit und führt bis in die Gegenwart mit Haubenköchen und Fast Food. Markante Ereignisse der Geschichte werden auf ihren kaum bekannten kulinarischen Hintergrund hin betrachtet. Durch den Film führt das Schauspielerpaar Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer.