Sierra Leone

Nationalpark soll Touristen anlocken – Aufbauprogramm für Krisenregion in Westafrika

Das krisengeschüttelte
westafrikanische Land Sierra Leone will mit der Schaffung eines
Nationalparks einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Darüber
hinaus soll der Nationalpark als neue Vorzeigedestination in Zukunft
auch vermehrt Touristen ins Land locken. Der 75.000 Hektar große Gola
Forest im Südosten des Landes ist die Heimat von fast 280 Vogelarten und
50 verschiedenen Säugetieren, darunter Leoparden, Schimpansen und
Büffeln. Zudem ist das Schutzgebiet der Rest eines einst großen
Regenwaldgebietes, berichtet BBC-Online.

„Wir hatten einmal sehr viel Regenwald in Sierra Leone. Allerdings ist
fast 95 Prozent davon verschwunden“, erklärt der Staatspräsident Ernest
Bai Koroma. Die Schaffung des Nationalparks soll also verhindern, dass
auch die letzten verbliebenen Waldreste der Rodung zum Opfer fallen, so
das Staatsoberhaupt. Doch das Land, das bis 2002 in einen zehnjährigen
blutigen Bürgerkrieg verwickelt war, kämpft mit einer Vielzahl von
Problemen. Selbst für afrikanische Verhältnisse ist die Lage in Sierra
Leone dramatisch. Ein Großteil der 5,1 Mio. Menschen lebt unter der
Armutsgrenze. Die ehemalige britische Kolonie belegt seit Jahren den
letzten Platz auf der Liste des UNDP, gleichbedeutend mit dem Status des
am wenigsten entwickelten von 177 untersuchten Ländern.

Umweltschützer freuen sich über die Errichtung des zweiten Nationalparks
in Sierra Leone: Ohne offiziellen Schutz würde der Gola Forest innerhalb
der kommenden zehn Jahren komplett verschwunden sein, berichtet BBC. Nun
haben sich die Europäische Kommission und Frankreich darum bemüht zwölf
Mio. Dollar für die Erhaltung des Schutzgebietes zu investieren. Damit
können die laufenden Kosten für mehrere Jahre gedeckt werden. Mehr als
100.000 Menschen in Sierra Leone profitieren davon.

Tourismus ist in Sierra Leone für viele Jahre zum Erliegen gekommen. Nun
gibt es allerdings eine sehr umfangreiche Homepage des
Fremdenverkehrsamtes http://www.visitsierraleone.org mit zahlreichen
Informationen. Mit Brussels Airlines http://www.brusselsairlines.de ist
die Hauptstadt Freetown zwei Mal wöchentlich ab Brüssel erreichbar. Die
Flugzeit beträgt nur rund sechs Stunden. Vor allem für Naturfreunde hat
das Land viel zu bieten. (Wolfgang Weitlaner)

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