Leipziger GÄSTE-Messe präsentierte die aktuellsten Ideen für den gedeckten Tisch
Stilmix, ungewöhnliche Geschirrformen und multifunktionale Teile sind
mittlerweile Alltag auf dem trendig gedeckten Tisch. 2008 geht die
Tafelkultur aber noch einen Schritt weiter: Normales ist out,
Unkonventionelles in. „Die Spannung ergibt sich vor allem aus der
Kombination von Formen und Materialien, die früher als unvereinbar galten“,
erläuterte Sheila Rietscher von KAHLA/Thüringen Porzellan auf der Leipziger
Messe GÄSTE 2007. „Glas und Fell, Porzellan und Samt, Holz und Schiefer,
Rundes und Eckiges, Symmetrisches und Asymmetrisches, Klassik und Design –
es gibt praktisch nichts mehr, was es nicht gibt“, so die
Marketingexpertin.
Bekannte Trends oder Inspirationen aus anderen Kulturkreisen werden, so
Sheila Rietscher, munter miteinander vermischt und immer wieder neu
kombiniert. „Das Ergebnis darf überraschen oder sogar irritieren. Kühles
zum Beispiel bekommt eine romantische und liebevolle Note. Außerdem zeigt
man wieder Luxus – mit hochwertigem Geschirr und Golddekor.“ Unverkennbar
sei der Trend zur Individualisierung, meinte die Marketingfachfrau von
KAHLA. Vor allem in der Spitzengastronomie verwende man sein Corporate
Design auf Porzellan oder sogar eigene Dekore. Und auch der private
Verbraucher will kreativ „anders“ sein, schätzte Rietscher ein.
Hand frei mit Stehgeschirr
Neben aufregendem Design sind 2008 praktische und multifunktionale Teile
gefragt. So präsentierte das bayerische Unternehmen ZIEHER auf der
Leipziger GÄSTE spezielles Geschirr für Stehbuffet und Fingerfood.
Seine innovativen Design-Ideen schöpfte ZIEHER aus einem Wettbewerb, der
mit dem Studiengang integriertes Produktdesign der Fachhochschule Coburg
initiiert wurde. „Herausgekommen sind außergewöhnliche und raffinierte
Teile“, meinte Geschäftsführer Manfred Zieher auf der Fachmesse GÄSTE. „Wer
kennt das nicht, dass einem die Canapés vom Teller rutschen und man fürs
Glas einfach keine Hand mehr frei hat?“ Die Lösung heißt „Stehgeschirr“ und
besteht aus einer ergonomisch geformten Unterlage, die locker mit einer
Hand getragen und mit dem Daumen fixiert wird. Auf einer Seite werden ein
Weinglas, auf der anderen Seite Schälchen mit Fingerfood eingehängt. Für
Kaffeepausen auf Kongressen ist die Tasse mit Doppelstock-Boden gedacht.
Der untere Boden wird nicht heiß, die Stelzen-Tasse kann locker mit dem
Daumen gesichert werden, und der ovale Unterteller bietet Platz für Obst
oder Kuchen.
Für die Stehparty gibt es ein kleines Holztablett mit bogenförmigen
Einfräsungen, in die man bis zu fünf Porzellanschälchen und ein Sektglas
rutschsicher einschieben kann. Praktisch sind auch die Dip- und
Suppenschälchen, deren breite Ränder die jeweils passenden Löffel
aufnehmen. ZIEHER erobert damit neben Deutschland gerade auch die
Gastronomie in Mailand, Kairo, New York und Abu Dhabi.
Akzente genügen
Zurück an den gedeckten Tisch. Axel Gelhot, Marketing-Manager von Duni,
sieht für 2008 „reduzierte, aber ausdrucksstarke Dekorationen“ im Trend.
„Die Gastgeber halten sich zurück und zeigen dennoch, dass sie sich
Gedanken um eine schicke Tafelgestaltung gemacht haben“, sagte der
Spezialist für Einweg-Tischwäsche zur GÄSTE 2007.
So sollte man den Tisch nicht mit allem Möglichen „zudecken“, sondern
geschickt mit Akzenten schmücken. Dabei kommt die karoartig strukturierte
Einweg-Serviette von Duni ins Spiel, die wie eine hochwertige
Stoff-Serviette wirkt und in vielen Farben und Mustern erhältlich ist.
Verspielte Blumenmuster und maritime Motive, ergänzt durch Pastelltöne
sowie Gold und Silber, bereichern beispielsweise den neu interpretierten
Landhausstil. Dezente Holztöne, schlichte Motive und eckige Stumpenkerzen
machen den Trend „Soft Purism“ aus. „Green Style“ kommt mit frischem Gelb
und Grün auf den Tisch; die Muster sind der Natur entlehnt oder erinnern an
Scherenschnitte. Dazu passen grüne Äpfel in gefalteten Servietten und
flache Steine als Tischkärtchen. Ganz anders das Thema „Opulent Luxury“ mit
kräftigen Farben wie Pink und Bordeaux sowie orientalischen Schnörkeln.
Wie immer der Tisch 2008 dekoriert wird – wichtig laut Duni-Manager Gelhot
vor allem eins: „Der Gast muss hereinkommen und beim Anblick der Tafel
denken: ‚Wow!‘.“