Internationale Anerkennung für deutsche Spätburgunder

In Belgien, dem Land der anspruchsvollen Rotweinkenner und der Liebhaber des französischen Rotweintyps, wurde erstmals ein deutscher Spätburgunder zum „Wein des Jahres“ gewählt: Ein Spätburgunder Barrique des Jahrgangs 2005 vom badischen Weingut Knab aus Endingen am Kaiserstuhl.

Die belgische Tageszeitung „De Standaard“ stellt in jeder Samstagsausgabe fünf bemerkenswerte Weine vor, das sind etwa 300 Weine pro Jahr. Aus dieser Auswahl wurden am vergangenen Samstag die Top-5 des Jahres 2007 präsentiert. Der deutsche Spätburgunder hat als einziger Wein die höchste Auszeichnung von fünf möglichen Sternen erhalten.
Für die Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts (DWI), Monika Reule, ist dieser Erfolg eine Bestätigung auf dem Weg, den deutschen Spätburgunder international bekannter zu machen: „Deutsche Rotweine sind im Ausland noch nahezu unbekannt – von den hervorragenden Qualitäten ganz zu schweigen. Selbst im eigenen Land weiß kaum jemand, dass wir die drittgrößte Spätburgunder-Anbaunation der Welt sind.“

In Deutschland ist die Anbaufläche für Spätburgunder in den letzten Jahren kontinuierlich auf nahezu 12.000 Hektar gewachsen – Tendenz steigend. Größere Anbauflächen finden sich nur noch in Frankreich und USA, wo die Sorte unter der Bezeichnung Pinot noir bekannt ist.

Beim Spätburgunder handelt es sich um eine früh austreibende Rebsorte, die – wie auch der Riesling – kühlere Klimazonen bevorzugt. Sie eignet sich daher besonders gut für den Anbau in Deutschland, das zu den nördlichsten Weinbauregionen der Welt zählt.

Durch eine längere Reifephase kommen die ausgeprägten Aromen und die typische Fruchtsäure in ein harmonisches Gleichgewicht, was den Charakter dieser Sorte ausmacht. Allen Spätburgundern gemeinsam ist eine charmante, leicht süßliche Fruchtigkeit mit Anklängen von Himbeeren, Erdbeeren und Johannisbeeren. Die Weine verfügen in der Regel über einen geringeren Gehalt an Gerbstoffen und Pigmenten als andere Rotweinsorten.

Insbesondere in den letzten Jahren haben ambitionierte Winzer hierzulande mit Hilfe von Ertragsreduzierung, längeren Maischestandzeiten und einem gekonnten Ausbau im großen Holzfass oder in kleinen Barriquefässern die deutschen Spätburgunder in die Rangliste der besten Rotweine geschoben. Der Verbraucher kann heute auf ein breites Sortiment an Spätburgundern unterschiedlichster Qualitätsstufen aus vielen deutschen Anbaugebieten zurückgreifen.

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