Heißes Schalenobst für kalte Tage
In der kalten Jahreszeit sind Maronen und Esskastanien eine
heißbegehrte Spezialität. Frisch geröstet, als glasiertes Gemüse oder in
Form von Püree gelten sie als Delikatesse. Die herzförmige, schwarz
gestreifte Marone ist die etwas edlere Form der Esskastanie. Beide gehören
zur Familie der Buchengewächse und sind im Geschmack angenehm sahnig und
süß. In der Küche ist die Marone etwas beliebter als die Esskastanie, denn
sie schmeckt nicht nur intensiver, sondern lässt sich auch besser häuten.
Erst durch Kochen oder Rösten werden die Früchte genießbar. Die braunrote
Fruchtschale, die eine kurze Spitze und einen hellen Nabel besitzt, springt
auf und kann entfernt werden. Das weiche, mehlige Fruchtfleisch kommt zum
Vorschein. Essbare Kastanien stammen ursprünglich aus dem Schwarzmeergebiet.
In Europa wachsen die Früchte überwiegend in Italien, Spanien und
Frankreich. Das aus ihnen gewonnene Mehl diente der ärmeren Bevölkerung
lange Zeit als Grundnahrungsmittel. Auf Korsika werden noch heute viele
traditionelle Gerichte und Backwaren aus Kastanienmehl hergestellt.
Im Gegensatz zu anderen Schalenobstarten, wie zum Beispiel Mandeln,
enthalten Maronen und Esskastanien viel Stärke und Zucker, dafür aber
weniger Fett und Energie. Ihr Stärkeanteil ist sogar größer als der von
Kartoffeln. Auch in punkto Vitamin C, Kalium, Kalzium und Magnesium
übertreffen sie die „tolle Knolle“ bei weitem. Sie liefern 196 Kalorien pro
100 Gramm, haben einen Wasseranteil von rund 48 Prozent und einen Fettanteil
von nur zwei Prozent. Frische Ware – übrigens auch aus Südwestdeutschland –
gibt es von September bis März. Schwer und glänzend sollten die Früchte sein
und nicht länger als eine Woche bei Zimmertemperatur aufgehoben werden. Das
ganze Jahr über sind Maronen und Esskastanien als Konservenware, Püree oder
kandiertes Erzeugnis erhältlich.
aid, Ira Schneider