„Das Produkt ist nicht mehr frisch“ steht auf der Milchtüte. Und wenn der Kunde das nicht liest, gibt spätestens die Ladenkasse automatischen Alarm.
Ein Plastik-Chip mit dem Technologienamen PolyTaksys macht dies möglich. Er wurde von Prof. Dr. Meinhard Knoll vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Münster erfunden und im November erstmals realisiert. Der Chip lässt sich in jede Lebensmittelverpackung integrieren und hat die Funktion eines elektronischen Mindesthaltbarkeitsdatums. Seine organische Elektronik misst die Zeit, die nach Verpackung des Lebensmittels verstrichen ist und berücksichtigt gleichzeitig die Temperatur. Je nach Höhe der Temperatur ist die Mindesthaltbarkeitsgrenze früher oder später erreicht. Die Länge eines Balkens zeigt das Ergebnis an. Ist die Mindesthaltbarkeit überschritten, wird zusätzlich ein Warnhinweis eingeschaltet. Besitzt der Chip eine Antenne, kann ein Signal per Funk übertragen werden.
Konkurrenzsysteme, die auf der Basis eines in der Farbe veränderlichen Indikators arbeiten, konnten sich bisher nicht durchsetzen, da sie schlecht ablesbar und ungenau sind. Mithilfe des PolyTaksys-Chips ist dieser Zustand überwunden. Damit zielt die Forschung an der Universität Münster auf einen lukrativen Massenmarkt.