Verbraucher können nachhaltige Fischerei unterstützen

„Verbraucherinnen und Verbraucher können aktiv dazu beitragen, dass die weltweiten Fischbestände nachhaltig genutzt werden und auch für künftige Generationen erhalten bleiben,“ erklärte Gert Lindemann, Staatssekretär im Bundesernährungsministerium anlässlich eines „Runden Tischs zur Nachhaltigen Fischerei“ gestern in Bonn.

Viele Fischbestände befinden sich in einem schlechten Zustand. Laut einer vor kurzem vorgelegten Studie der Welternährungsorganisation FAO sind etwa 25% bereits erschöpft, bei weiteren 50% besteht kaum noch Spielraum für eine Ausweitung der Fänge. Vor diesem Hintergrund diskutierten am Mittwoch Vertreter aus Politik, Fischwirtschaft, Handel sowie Umwelt- und Verbraucherverbänden auf Einladung des Bundesernährungsministeriums an einem „Runden Tisch“ über mögliche Wege hin zu einer nachhaltigeren Bewirtschaftung der lebenden Meeresressourcen.

Im Mittelpunkt der Gespräche standen Maßnahmen zur besseren Information der Verbraucherinnen und Verbraucher. Denn immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass die drohende Überfischung nicht allein durch ständig neue Fangbeschränkungen bekämpft werden kann, sondern dass die Anstrengungen für eine nachhaltige Fischerei auch von der Nachfrageseite her unterstützt werden müssen. „Verbraucherinnen und Verbraucher sollen sich bewusst für Erzeugnisse aus nachhaltiger Fischerei entscheiden können“, so Lindemann.

Die Teilnehmer am „Runden Tisch“ waren sich einig, dass dazu vor allem ein EU-einheitlicher Rahmen für eine klare und transparente Kennzeichnung von Erzeugnissen aus nachhaltiger Fischerei beitragen könnte. Bisher fehlen solche Bestimmungen.

Auch die in Deutschland jüngst ergriffenen Initiativen von Umweltverbänden und Fischwirtschaft, Fischereierzeugnisse mit genaueren Herkunftsangaben zu versehen, wurden von allen Beteiligten als ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren Information der Verbraucherinnen und Verbraucher angesehen. So könnten diese gezielter auf Erzeugnisse aus Fanggebieten mit gesicherten Beständen zurückgreifen. Ware aus nicht nachhaltiger oder gar illegaler Fischerei wäre demgegenüber zunehmend schwieriger abzusetzen, mit dem erwünschten Ergebnis, dass derartigen Aktivitäten am Ende die wirtschaftliche Basis entzogen würde.

In den kommenden Monaten wollen nun alle Beteiligten gemeinsam konkrete Vorschläge entwickeln, wie diese Ideen in die Praxis umgesetzt werden können.

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