Eckart Witzigmann kritisiert TV-Shows

„Nicht jeder Fernsehkoch ist auch zwangsäufig ein guter Koch“

„Zu oberflächig und zu plakativ“ findet
„Jahrhundertkoch“ Eckart Witzigmann die aktuellen Kochshows im
Fernsehen. Der Starkoch, 66, sagte im Interview mit der
People-Illustrierten GALA (aktuelle Ausgabe 47 vom 15.11.2007): „Das
Traurigste ist, dass es immer schnell, schnell, schnell gehen muss.
Ich persönlich denke, es besteht auch eine Gefahr darin, dass der
Kochberuf so dargestellt wird, damit alles so spielerisch leicht
geht. Was im Fernsehen vermittelt wird, ist allenfalls der Beginn
oder eine Ahnung.“

Über Empfehlungen wie die, Kartoffelpüree aus der Tüte zu
verwenden, kann der Begründer der Nouvelle Cuisine im
deutschsprachigen Raum nur den Kopf schütteln: „Man darf nicht
vergessen, dass solche Aussagen auch häufig mit Sponsoring zu tun
haben. Diese Art von Produkten hat in meiner Küche jedenfalls keinen
Platz.“ Ein frisches Kartoffelpüree schmecke in jedem Fall besser. Es
sei „nicht jeder Fernsehkoch auch zwangsläufig ein guter Koch. Und
nicht jeder, der einen Herd einschalten kann, sollte gleich im
Fernsehen kochen.“

Dennoch: „Ich bin nicht derjenige, der alles schlecht redet. Ich
sehe das Positive“, so der gebürtige Österreicher. Inzwischen
herrsche „eine regelrechte Küchen-Euphorie. Und die Köche sind die
Stars.“ Er habe „schon den Eindruck, dass in Deutschland etwas in
Bewegung ist, der Stellenwert von Essen und Ernährung steigt“. Zudem
interessiere er sich durchaus für die Arbeit der Kollegen, da er für
neue Ideen oder Produkte offen sei: „Alles ändert sich unentwegt, und
so muss auch ich mich permanent ändern. Wir müssen neue, intelligente
Gerichte entwickeln, der heutigen Zeit und den Essensgewohnheiten
angepasst.“

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