foodwatch widerspricht Dr. Oetker

Cumarin-Testverfahren genau und zuverlässig – Anzeige bleibt begründet

Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch hält an
den gemessenen Cumarin-Werten für Frühstücksprodukte des
Nahrungsmittelherstellers Dr. Oetker fest. Das von foodwatch
beauftragte, unabhängige Labor in Baden-Württemberg, das auch für die
Lebensmittelindustrie arbeitet, lädt Dr. Oetker ein, sich vor Ort
über die Richtigkeit der Messungen zu überzeugen. Ein Laborsprecher
betonte, das Testverfahren sei mehrfach extern als genau und
zuverlässig bestätigt worden. Damit wies foodwatch die Behauptung von
Dr. Oetker vom Donnerstag zurück, die Werte seien falsch.

In den Dr.-Oetker-Frühstücksflocken „Vitalis Crunchies Zimt“ hatte
das Labor 15 Milligramm Cumarin pro Kilogramm (mg/kg) und im
Milchreis „Süße Mahlzeit Apfel-Zimt“ (angerührtes Produkt) 3,7 mg/kg
nachgewiesen. Gesetzlich zulässig sind höchstens 2 mg/kg. Cumarin
kann die Leber schädigen und steht im Verdacht, Krebs auszulösen.

foodwatch hatte Dr. Oetker am 5. November wegen Verstoßes gegen
die Aromenverordnung angezeigt und hält die Anzeige weiter für
begründet, da auch eine einmalige, nachgewiesene Überschreitung des
gesetzlichen Grenzwertes einen Verstoß gegen die Aromenverordnung
darstellt. foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode: „Es ist wie beim
Übertreten des Tempolimits auf der Autobahn: Es spielt keine Rolle,
ob der Fahrer die Geschwindigkeit sonst immer einhält.“ Vielmehr
seien unterschiedliche Cumarin-Werte in verschiedenen Proben ein
Hinweis darauf, dass der Hersteller seine Produktionsprozesse nicht
beherrscht. foodwatch fordert Dr. Oetker auf, die gesetzlichen
Höchstwerte flächendeckend einzuhalten. Die Verbraucher hätten ein
Recht darauf, vor giftigen Substanzen in Lebensmitteln geschützt zu
werden.

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