Gault Millau Niedersachsen 2008

Veränderungen in Niedersachsen gegenüber dem Vorjahr

Auf 16 Punkte, die einen „hohen Grad an Kochkunst, Kreativität und Qualität“ bedeuten, steigert sich „mit neuem, leichtem Stil“ Katja Burgwinkel vom „Novalis“ in Nörten-Hardenberg, die „die recht gekonnt mit Frische und verhaltener Deftigkeit spielt und deren eiskaltes Sorbet von der Charentais-Melone zum Hummer mit Wildkräutersalat nur bei der ersten Gabel schockt, dann erschließt sich der Effekt der Geschmacksverstärkung durch die Kälte“

15 Punkte erkocht sich erstmals „Das kleine Restaurant“ in Pattensen, wo der „bei großen Meistern geschulte“ Christian Bolda „applauswürdige gepökelte saftige Lammschulter mit Graupenrisotto, Kidneybohnen und frisch geriebenem Meerrettich bietet“. Diese Note erreicht auch die wieder aufgenommene „Insel“ in Hannover, der „falscher Bescheidenheit ziemlich fremd ist. Auf ihrer Webseite ist über einem nicht ganz scharfen Foto von Hannovers neuer ,Ess-Klasse’ die Rede, und neben dem stolz grinsenden Hausherrn lächelt Angela Merkel etwas zaghaft an der Kamera vorbei, und wir erfahren, dass die (noch nirgendwo als Feinschmeckerin auffällig gewordene) Kanzlerin bereits zweimal einkehrte – wow! Das gelegentlich überambitionierte Küchenteam hüllt dann beste Langostinos in völlig überflüssigen Brikteig und umgibt sie mit derart vielen Beilagen, dass der erstaunte Genießer zwei verschiedene, sich im Grunde widersprechende Gerichte auf einem Teller vor sich hat.“

Die Tester beschreiben und bewerten dieses Jahr insgesamt 54 Restaurants in Niedersachsen. 46 Küchenchefs zeichnen sie mit einer oder mehreren Kochmützen aus, wofür die Könner am Herd mindestens 13 von 20 möglichen Punkten erreichen mussten, was einem Michelin-Stern nahe kommt.

Das schaffen auch die erstmals bewerteten Restaurants „Funky Kitchen“ in Hannover und „Chardonnay“ in der Wolfsburger Autostadt.

Im Vergleich zur Vorjahrsausgabe serviert der wegen seiner strengen Urteile und deren zuweilen sarkastischer Begründung von den Köchen gefürchtete, von den Feinschmeckern mit Spannung erwartete Gault Millau in Niedersachsen 7 langweilig gewordene Restaurants ab und nimmt 6 inspirierte Küchen neu auf; 3 werden höher, 8 niedriger bewertet.

Die besten Restaurants des Gault Millau in Niedersachsen

1. La Vie in Osnabrück (19 Punkte),
2. Aqua in Wolfsburg (18 Punkte),
3. Schlosshotel Münchhausen in Aerzen,
Endtenfang in Celle,
Vila Real in Osnabrück,
Torschreiberhaus in Stadthagen,
Apicius in Bad Zwischenahn (alle 17 Punkte),
8. Palio in Celle,
Sterneck in Cuxhaven,
Schillingshof in Friedland,
Biesler Weinstube, Gastwirtschaft Wichmann und Titus in Hannover,
Zum Heidkrug in Lüneburg,
La Forge in Bad Nenndorf,
Novalis* in Nörten-Hardenberg,
La Fontaine in Wolfsburg (alle 16 Punkte),
18. Allerkrug in Celle,
Altes Jagdhaus Joachim Stern, Die Insel und Tropeano Vino in Hannover,
Landhaus Götker in Lembruch,
Das kleine Restaurant* in Pattensen,
Das weiße Haus in Rastede (alle 15/20)

* Aufsteiger

Sende
Benutzer-Bewertung
5 (3 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

×