Profi-Tipps für die Weihnachtsbäckerei

Plätzchen gehören zur Weihnachtszeit einfach dazu. Doch nicht jeder hat die Zeit, dafür stundenlang in der Küche zu stehen. Monica Volk vom Deutschen Hausfrauen-Bund empfiehlt daher organisiert zu Werke zu gehen: "Wichtig ist, dass man sich bereits im Vorfeld überlegt, was und wie viel man backen möchte und rechtzeitig einkauft".

Bei der Auswahl der Rezepte rät sie auf Bewährtes zu setzen. Zu viele Zutaten überwürzen und verteuern Plätzchen nur. Sinnvoll ist zudem, ein Rezept auf die vorhandenen Gerätschaften und Lagermöglichkeiten hin abzuklopfen. Zeit spart, nicht ‚jedes Ei einzeln‘ aus dem Kühlschrank zu holen, sondern sich bereits zu Beginn der Weihnachtsbäckerei alle Rezepte, Zutaten, Arbeitsgeräte bis hin zu Aufbewahrungsdosen bereit zu stellen.

"Springerle und Spekulatius, die mit Hilfe von Modeln geformt werden, erfordern viel Geduld", weiß die Hauswirtschaftsmeisterin aus Erfahrung. Als schnelle Idee empfiehlt sie, einen Nussteig à la Linzer Torte auf einem Backblech zu verteilen und mit Konfitüre zu bestreichen. Nach dem Backen braucht der Teig dann nur noch in Stücke geschnitten zu werden, fertig. Wer will, kann den Teig vor dem Backen noch mit Teigsternen oder Rhomben verzieren.

Auch Spritzgebäck lässt sich unkompliziert zubereiten. Und ebenfalls einfach nachzumachen: Aus Mürbeteig eine Rolle formen, kühl stellen, dann in Scheiben schneiden und backen. Für Abwechslung auf dem Teller sorgen mit wenig Aufwand verschiedene Dekore‘.

Volks Tipp: Ein Rezept Mürbeteig-Plätzchen zubereiten, einen Teil mit Puderzuckerglasur, einen zweiten mit Schokoguss und ein Drittel mit rosa Guss und Streusel verzieren.

Immer Qualität einkaufen, sprich ein gutes Mehl, Butter und frische Eier, rät Otto Kemmer, Präsident des Deutschen Konditorenbundes: "Dann haben Sie für Ihre Plätzchen eine gute Grundlage." Bei Mürbeteig wird häufig der Fehler gemacht, dass er zu lange bearbeitet wird. "Dadurch wird er brandig, sprich das Fett tritt aus und Sie bekommen für Ihren Teig keine Bindung mehr", so der Fachmann. Um dies zu verhindern, empfiehlt er für Mürbeteig statt normalen Haushaltszucker Puderzucker zu verwenden, weil sich hier die Zuckerkristalle schneller lösen. Wichtig ist darüber hinaus, Mürbeteig stets zügig herzustellen. Sobald der Teig homogen ist, das Kneten beenden.
Häufig steht in Rezepten, den Teig zum Ruhen in den Kühlschrank stellen. Davon hält der Konditormeister nichts. Denn zu kühle Teige sind steinhart und lassen sich nicht mehr auswellen. Es genügt den Teig eine halbe Stunde in der Küche stehen zu lassen, so der Fachmann. Auswellen zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie verhindert, dass der Teig eine Haut bildet, erneut geknetet werden muss und durch die Handwärme zu warm sprich brandig wird. Außerdem ist so zum Ausrollen kaum Mehl nötig. Farbe und Geschmack des Teigs bleiben optimal erhalten.

Bei Makronengebäck entscheidend: Eiweiß und Zucker nicht zu stark aufschlagen, da sonst keine Bindung mehr zu den anderen Zutaten möglich ist. Die Masse ist perfekt, wenn sie beim Herausziehen des Rührgeräts Spitzen zieht. "Zum Unterheben der übrigen Zutaten würde ich dann immer einen Spatel nehmen, damit die Struktur der Masse erhalten bleibt", so Backprofi Kemmer. Nach dem Aufspritzen auf Oblaten sollten die Makronen noch eine viertel Stunde stehen bleiben, bevor sie in den Ofen kommen. Dieser sollte generell vorgeheizt sein: "Wenn Sie Gebäck nur langsam erwärmen, löst sich als erstes der Zucker. Dadurch verliert Eiweiß seine Bindekraft und Sie bekommen einen Pfannkuchen", warnt Kemmer. Auch sollten Makronen stets lichtgelb gebacken werden, damit sie saftig bleiben.

Grauschleier auf Gebäck? Kuvertüre muss richtig temperiert werden, da Kakaobutter und Kakaomasse unterschiedliche Schmelzpunkte haben. "Sehr viel einfacher lässt sich dagegen Schokoladen-Fettglasur verarbeiten", so der erfahrene Konditor.
Volk hat noch diesen Tipp: Zum Adventskaffee das Gebäck attraktiv präsentieren, etwa reihenweise oder in Papierhülsen dekorativ anordnen.

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