Fester Babybrei besser als flüssige Beikost

Wer schon mal ein Baby mit Brei gefüttert hat, weiß wie lange das dauern kann. Wäre es da nicht praktischer, wenn die Beikost als dünnflüssiger Brei aus dem Fläschchen käme?
Solche Trinkbreie lösen das Problem allerdings nicht, sondern vertagen es nur. Denn irgendwann muss das Kind lernen, vom Löffel zu essen.

„Manchmal dauert es einige Zeit bis das problemlos klappt“, erklärt Maria Flothkötter, Wissenschaftsredakteurin für Kinderernährung beim aid infodienst. „Das Essen von festem Brei erfordert ganz andere Bewegungsabläufe als das Saugen. Und das Lernen solcher Bewegungen ist wichtig für die altersgerechte Entwicklung eines Babys.“
Problematisch sei auch, dass über das Trinken von Nahrung in kürzerer Zeit größere Mengen in den Körper der Kleinen gelangen. Das Sättigungsgefühl setzt dann zu spät ein und die Kinder werden leicht überfüttert.

Wie die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) berichtet, enthalten die meisten der derzeit auf dem Markt erhältlichen Beikostfläschchen mit bis zu 110 Kilokalorien pro 100 Milliliter zu viel Energie. Denn ein nach den Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung zubereiteter Abendbrei enthält nur zwischen 60 und 70 Kilokalorien pro 100 Gramm. Kinder, die regelmäßig solche Fläschchen bekommen, laufen Gefahr übermäßig zuzunehmen und haben deshalb ein höheres Risiko später übergewichtig zu werden.

Insbesondere als Gute-Nacht-Fläschchen zum Einschlafen sind die flüssigen Trinkbreie ungeeignet, da ein hoher Zuckergehalt zur so genannten „Nuckelflaschenkaries“ führen kann. Die Ernährungskommission der DGKJ fordert die Hersteller deshalb auf, die Vermarktung von Beikostprodukten zur Flaschenfütterung an gesunde Säuglinge unverzüglich einzustellen.
( Larissa Kessner )

Weitere Informationen:
www.aid.de/ernaehrung/schwangerschaft.php

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