„Jingle Bells“ aus der Waschmaschine – Keine Stille Nacht in China –
Weihnachten dauert im Reich der Mitte schon mal bis in den Februar hinein
Obwohl offiziell nicht als Feiertage ausgewiesen, erfreut sich
Weihnachten in China immer größerer Beliebtheit. Geschäfte und Behörden
sind zwischen dem 24. und 26. Dezember zwar geöffnet und in chinesischen
Betrieben wird gearbeitet: Anschließend geht man aber gerne ins Restaurant
oder in die Karaoke-Bar. Besonders die Jugend und die wohlhabende
Mittelschicht haben das christliche Fest begeistert adaptiert und in den
chinesischen Kalender aufgenommen.
So begleiten einen schon ab Mitte September in den großen Supermärkten die
immergleichen Weihnachtsmelodien, die häufig erst gegen Ende Februar
verklingen. Gleich das ganze Jahr über Weihnachten „feiern“ die Besitzer
jener chinesischen Waschmaschinen, die Beginn und Ende eines Arbeitsgangs
mit „Jingle Bells“ musikalisch markieren. Insbesondere große
Haushaltsgeräte geben in China neben ihrer eigentlichen Bestimmung zunehmend
westliche Festtagsmelodien wieder. Hier lebende „Langnasen“, die sich –
ebenso unwissend wie fahrlässig – eine solche Maschine zugelegt haben,
treibt dies nicht selten in den Wahnsinn.
Ein Großteil der Chinesen, die Weihnachten „feiern“, kennt gleichwohl dessen
christlichen Ursprung nicht. Weihnachten ist vielmehr ein reines
Konsumfest, bei dem es hauptsächlich darum geht, sich rote Mützen
aufzusetzen, Geschenke und Weihnachtskarten an sämtliche Freunde zu
verteilen und – wie es die Chinesen ohnehin gerne tun – ausgiebig und viel
zu essen.
Besonders Anhänger von weihnachtlichem Kitsch kommen in den großen
und größeren Städten Chinas voll und ganz auf ihre Kosten. Da wird geblinkt,
geleuchtet, getönt, gepiepst und gedudelt was das Zeug hält, schweben
rotbackige Engel oder auch Pandabärchen durch Schneewelten aus Watte. Auch
der Weihnachtsbaum spielt inzwischen eine Rolle. Chinesen, die viel mit
Ausländern verkehren oder selbst oft im Westen sind, besorgen sich eine
Plastik-Tanne, behängen sie über und über mit Weihnachtsschmuck und lassen
sie bis weit nach Weihnachten im Wohnzimmer stehen.
Mit Vorliebe gönnt man sich zu Weihnachten auch etwas ganz Besonderes, etwas
Außergewöhnliches, eben etwas Westliches: Man lädt die Familie oder Freunde
zum Festtagsschlemmen zu McDonalds, Pizza Hut oder Kentucky Fried Chicken
ein. Oder man besucht die Vier- und Fünf Sterne Hotels der Stadt und
mischt sich unter die Ausländer, die dort mit eingeflogenen
Weihnachtsgänsen, gebackenen Äpfeln und Lebkuchen ihr weihnachtliches
Heimweh lindern.
„Liebhaber des Weihnachtsfestes sind in China genau richtig“, so Liu
Guosheng, Geschäftsführer des Hamburger Spezialreiseveranstalters China
Tours. „Da man es in meiner Heimat mit den Feiertagsterminen nicht so genau
nimmt, kann man die Weihnachtsstimmung auch dann noch genießen, wenn
hierzulande die Plätzchen bereits verputzt und die Kerzen schon erloschen
sind“, verspricht der China-Experte.
So dürfte die weihnachtliche Festtagsstimmung auch noch bei der exklusiven
Silvesterreise nach Peking vorherrschen, die China Tours für die Zeit vom
27. Dezember bis 3. Januar offeriert. Mit Flug, Ausflugsprogramm und
Unterbringung in einem Top-Hotel kostet das Arrangement ab 1.299 EUR.
Weitere Informationen und Buchung:
www.ChinaTours.de