Wer am Oberlauf des Douro zwischen Régua und Pinhão nach Portwein-Kellereien
sucht, wird mit Sicherheit enttäuscht sein. Denn der seit dem 15.
Jahrhundert produzierte, schwere Süßwein wird zwar dort an-, aber in Vila
Nova de Gaia bei Porto ausgebaut.
Seinen besonderen Charakter verdankt der
Port einer speziellen Herstellungsmethode: Durch die Zugabe von
hochprozentigem Branntwein wird die Gärung vorzeitig gestoppt – was für den
Erhalt der Restsüße und gleichzeitig einen höheren Alkoholgehalt sorgt.
Einstmals wurde so verhindert, dass portugiesischer Wein beim
Schiffstransport auf dem Douro und auf seiner Reise nach England verdarb.
Längst aber haben die Rabelos, alte Transportsegler, ausgedient. Heute reist
der Wein im Tankwagen zur Douromündung – und kann dann, nach Jahren der
Reife, in den zahlreichen Kellereien verkostet werden.
Ob Ruby, Tawny, Reserva, Late Bottled Vintage oder Vintage Ports: Nur die Weine aus dem eng umgrenzten Anbaugebiet im oberen Dourotal dürfen unter dem Namen „Port“ verkauft werden. Ähnlich erzeugte Weine aus anderen Ländern
müssen sich daher „Fortified Wines“ nennen.
Der Madeirawein hat mit dem Port gemeinsam, dass die Gärung des
Traubenmostes durch die Zugabe von Alkohol gestoppt wird. Dann aber wird
Madeira über Wochen und Monate erhitzt, wobei er oxidiert. Daher kann man
eine angebrochene Flasche Madeira lange aufbewahren – anders als den Port,
der innerhalb weniger Tage getrunken werden sollte.