Amaro Montenegro: der leichteste Kräuter Italiens

Unter den großen Klassikern der italienischen Kräuterliköre ist Amaro Montenegro der Jüngste. Dennoch, oder gerade deswegen, entwickelte sich der „Likör der Tugenden“, wie ihn der italienische Schriftsteller D’Annunzio ehrte, seit seiner Markteinführung 1896 in seinem Heimatland zur unbestrittenen Nummer eins. Vielleicht liegt das Geheimnis seines Erfolges in der Absicht des Erfinders, ganz bewusst seinem Kräuterlikör eine neue, andere Note zu geben. Der deutsche Importeur jedenfalls, die Berentzen-Gruppe, will genau diesen „italienischen“ Geschmack künftig auch dem deutschen Genießer verstärkt näher bringen.

Viele Amaros, so heißen Kräuterliköre auf Italienisch, entstanden in Italien insbesondere bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Genug Zeit für den in der berühmten Universitätsstadt Bologna tätigen Destillateur und Kräuterkundigen Stanislao Cobianchi, seine künftigen Mitbewerber zunächst einmal ausführlich zu studieren und zu probieren. Nun gehören Kräuterliköre und ihre Zutaten zu den größten Geheimnisträgern überhaupt unter den Spirituosen. Zwischen 40 bis sogar 130 unterschiedliche Kräuter, Wurzeln und Fruchtschalen aus einer Provenienz oder aus ganz Europa geben Hersteller an, aber benennen höchstens eine Handvoll davon mit Namen, damit ihnen keiner auf die Spur kommt.

Um das Geheimnis von Amaro Montenegro wenigstens ein bisschen lüften zu können, muss kurz auf die Besonderheiten der Stadt Bologna eingegangen werden. Denn Bologna wird auch la grassa („die Fette“) genannt wegen des herzhaften Essens, für das die Stadt berühmt ist. Und Kräuterliköre wiederum sind aromatische bekömmliche Spirituosen, die vor allem eine magenstärkende und verdauungsfördernde Wirkung haben. Dies wird Cobianchi in Gedanken gehabt haben, als er an seine Auswahl der Kräuter ging. Aber ein weiterer entscheidender Aspekt kam hinzu. Mild, leicht und genussvoll sollte sein Amaro schmecken. Und mit 23 % vol. ist Montenegro unter den typischsten Vertretern der Leichteste.

Dass Stanislao Cobianchi mehr den Genuss und weniger die medizinische Wirkung vor Augen hatte und sich vor allem auf die Damenwelt fokussieren wollte, verdeutlicht die Geschichte des Namens der Spirituose. Denn dieser entstand zu Ehren der Prinzessin Helena von Montenegro, die 1896 – also im Einführungsjahr von Amaro Montenegro – den italienischen Kronprinzen und späteren König Prinz Vittorio Emanuele III. heiratete.

Wie genießt man nun den in Italien verbreitetsten und beliebtesten italienischen Kräuterlikör am Besten? Auf der klassisch-traditionell anmutenden, geschwungenen Flasche heißt es übersetzt „Amaro Montenegro: der treue Freund jeder Stunde“, was allerdings weniger auf die Häufigkeit, sondern mehr auf die Gelegenheit anspielt, ihn sowohl als Aperitif als auch als Digestif gleichermaßen zu verwenden.

Vor allem aus Mailand kommt die Tradition des mittäglichen oder abendlichen „Aperitivos“. Als „Aperitivo“ bezeichnet man in Italien nicht nur den Aperitif selbst, sondern auch die Gewohnheit, sich abends in den Städten zu einem Drink in Bars oder Kneipen mit Freunden zu treffen. Dazu werden Speisen in kleinen Mengen, Häppchen, gegessen. Und Amaro Montenegro ist das klassische Getränk, das sich dazu aus Sicht der Italiener eignet, wovon sowohl der große Erfolg von Amaro Montenegro als auch die Bezeichnung „L’Aperitivo Classico“ auf dem Etikett zeugt. Ein einfach herzustellender, erfrischender Aperitivo, ist Montenegro Sunshine. Nach dem Essen genießt man Amaro Montenegro pur, auf Eis und mit einer Zitronenscheibe.

Rezeptidee: Montenegro Sunshine

Zutaten:
4 cl Amaro Montenegro
Ginger Ale
Eiswürfel
Zitronenscheibe

Zubereitung: Amaro Montenegro auf etwa drei bis vier Eiswürfel geben und mit Ginger Ale auffüllen. Mit einer Zitronenscheibe dekorieren.
Amaro Montenegro ist in der 0,7 l Flasche für 10,99 Euro (Empfohlener Verkaufspreis) erhältlich.

Benutzer-Bewertung
0 (0 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.