Kapverden: Nachhaltiger Wandertourismus boomt

Die Kap Verdischen Inseln gehören zu den
neuen aufstrebenden Fremdenverkehrsdestinationen für sonnenhungrige
Europäer. Doch anstatt Massentourismus zu fördern, setzt der
Exilösterreicher Alfred Mandl mit Alsatour http://www.alsatour.de auf
nachhaltigen Wandertourismus. Und er garantiert, dass man ein ganz
besonderes Bild der Reise mit nach Hause nimmt.

Seit mehr als 20 Jahren lebt Mandl mit seiner Familie im fruchtbaren
Paul-Tal auf der nördlichsten Kap-Verde-Insel Santo Antao. „Santo Antao
ist nicht das Reiseziel, wenn man zum Baden oder Sonnenliegen wegfährt“,
meint der Unternehmer. „Dafür bieten wir
etwas ganz anderes: Wir lassen unsere Gäste unter Führung Einheimischer
die Naturschönheiten von Santo Antao erkunden.“ Mandl berichtet, dass er
Einheimische dazu überzeugen konnte, private Gästezimmer zur Verfügung
zu stellen. „Wir senden deshalb unsere lokalen Führer mit, damit wir die
Gäste auf die jeweilige Situation bei den Privatunterkünften vorbereiten
können, denn jeder einzelne Gastgeber ist ebenso individuell wie der
Tourist“, erklärt Mandl. „Wer bei Einheimischen übernachtet, bekommt
echte kapverdianische Gastfreundlichkeit zu spüren – und darüber hinaus
gibt es einen guten und vor allem authentischen Einblick in die lokale
Küche.“

Die Wanderungen durch die gebirgige Insel, die auf der Südseite
praktisch komplett trocken ist, aber im Norden gegen den Atlantik mit
üppig bewachsenen Tälern aufwarten kann, haben auch für Mitteleuropäer
besonderen Flair. „Die meisten der heute benutzten Wanderwege waren
hunderte Jahre lang die einzige Verbindung der Dörfer untereinander. Sie
wurden zur Sicherung mit Steinen gepflastert“, erklärt Mandl. Wie ein
Band in der Wildnis schlängeln sich die steilen Wege über Bergkuppen und
in tiefe Canyons hinab. Unterwegs begegnen einem mit Wasser beladene
Maultiere und Dorfbewohner, die hoch oben am Berg ihre Pflanzungen
haben. „Jeder Quadratmeter fruchtbaren Landes wird hier ausgenutzt“,
erklärt Mandl, der auf seinem zweieinhalb Hektar großen Grundstück
selbst verschiedene Nutzpflanzen zieht. „Wenn man mit der Fähre von
Mindelo hier ankommt und die ersten Blicke auf die Insel fallen, hält
man es kaum für möglich, dass hier Papayas, Bananen und sogar Kaffee
gedeihen.“

Seit einigen Jahren betreibt Mandl mit seinen lokalen Partnern die
Alsatour-Agentur. „Eines der wichtigsten Dinge für mich ist, dass alles,
was wir mit unseren Kunden planen, auch perfekt abgewickelt wird“, meint
der Unternehmer. Individualurlaub mit Rundum-Service, das ist Mandels
Credo. „Wir bauen auf ein Netz lokaler Taxifahrer,
Privatunterkunftsgeber und Lokale.“ Es sei wichtig, dass jemand, der die
weite Reise hierher unternimmt, auch das vorfindet, was er erwartet
hatte. „Jeder, der bei uns bucht, bekommt vorab umfassende und nicht
beschönigende Informationen darüber, wie es hier läuft. Damit lassen
sich die meisten bösen Überraschungen eindämmen.“ Mandls Geschäftseifer
hat auch zahlreiche Insulaner dazu ermutigt, ins Tourismus-Geschäft
einzusteigen.

Die Bar „O Curral“ im Tal Paul, die Mandl, der in der Zwischenzeit auch
eine Grogue-Destillerie betreibt sowie Käse und Marmelade selbst
herstellt, gegründet hatte, wurde von einem Kapverdianer betrieben. In
der Zwischenzeit ist das Haus nicht nur ein beliebter Treffpunkt für
Wandertouristen, sondern auch für Einheimische, die auf ein Getränk oder
einen Snack vorbeikommen. Im Hintergrund spielt immer Musik
kapverdianischer Bands – und diese CDs können vor Ort auch käuflich
erworben werden.

„Das Land steckt erst am Beginn des Tourismus“, meint Mandl. Dennoch
haben hier viele erkannt, dass sich in diesem neuen
Dienstleistungssektor Geld verdienen lässt. „Die Inseln sind sehr arm
und müssen immer noch einen Großteil der Nahrungsmittel importieren.“
Mandl ist jedoch davon überzeugt, dass ein ins Alltagleben integrierter
Tourismus nur Vorteile mit sich bringen kann. Eine absolute Vermarktung
wäre hingegen ein Fehler, erklärt der Unternehmer. ( Wolfgang Weitlaner )

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