Johann Lafer und Horst Lichter gewinnen HR Preis … nicht fürs gute Kochen, sondern für dumme Sprüche – Gurke für TV-Frauenfeindlichkeit geht an dieses Jahr an die ZDF-Köche – „Törtchen an seiner Seite“ oder „nougatgefüllten Marzipanpralinen auf zwei Beinen“ wurden abgestraft …
Zum Abschluss des „30. Herbsttreffens der Medienfrauen“ vom 5. bis 7. Oktober beim Hessischen Rundfunk (hr) in Frankfurt ist die ZDF-Produktion „Lafer! Lichter! Lecker!“ mit der „Sauren Gurke 2007“ gekürt worden.
Der alljährlich verliehene Preis rückt für einen Moment Frauenfeindlichkeit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ins Scheinwerferlicht.Immer samstags von 16.15 bis 17 Uhr zelebrieren die Köche Horst Lichter und Johann Lafer ihre Kunst. In der Sendung vom 18. August dieses Jahres lassen sie weibliche Gäste zu „Törtchen an seiner Seite“ oder „nougatgefüllten Marzipanpralinen auf zwei Beinen“ werden. Auch Hühnerbrüstchen bekämen, so die Jury, eine neue Bedeutung.
„Brüstchen“ präsentierte auch der „Weltspiegel“ des Bayerischen Rundfunks (BR) am 25. Februar 2007 und erhielt dafür einen Trostpreis. „Filmautor Richard Schneider und sein Kameramann wissen, wie man verführerische Rundungen in einem politischen Magazin delikat in Szene setzt“, urteilt die Jury. Immerhin in die Endrunde der „Sauren Gurke“ hat es die NDR-Produktion „Im Greisenland“ vom 19. März 2007 geschafft. „Dem Autor Fabian Döhring ist es gelungen, die ungeheure Macht der deutschen Frauen um die vierzig zweifelsfrei zu beweisen“, stellt die Jury ironisch fest. „Ihre Bildung und ihr Selbstvertrauen verhindern den Kindersegen und verursachen die demografische Katastrophe. Um den Film nicht unnötig in die Länge zu ziehen, wurde dankenswerter Weise auf die Frage nach dem männlichen Anteil an der Entwicklung verzichtet.“
Rund 250 Mitarbeiterinnen von ARD, ZDF und dem österreichischen ORF trafen sich im Hessischen Rundfunk zu Vorträgen, Diskussionen, Workshops und zu der Entscheidung, wem diesmal die „Saure Gurke“ gebührt. In der Eröffnungs-Festrede am Freitagnachmittag warf die Gleichstellungsbeauftragte der Deutschen Welle Ute Mies-Weber einen Blick auf die vergangenen Herbsttreffen bis auf die Anfänge 1978 in Frankfurt. 14 männliche Intendanten bei ARD und ZDF habe es gegeben. Die Justitiarin des SDR war die einzige Frau unter etwa 130 Männern in den Geschäftsleitungen. „Ja“, konstatiert Mies-Weber, „wir waren zornig damals – aber wir waren nie so vermessen, die Zweigeschlechtlichkeit der Welt aufheben zu wollen.“
Gourmet-Report meint: Da gab es aber schon üblere Sprüche in der Küche zu hören … Und ist „nougatgefüllten Marzipanpralinen auf zwei Beinen“ wirklich so etwas schlechtes, wenn man „nougatgefüllten Marzipanpralinen auf zwei Beinen“ liebt?
Aber wenn es sonst keine Probleme gibt ……. 😉