Hochsaison fürs Törggelen

Rund um die Seiser Alm lässt sich der Herbst von seiner geschmackvollsten Seite erleben

Törggelen gehört zu Südtirol wie Kaminwurzen und Speck. Wenn die erste Weinernte eingefahren wurde und die Tage gegen Ende September langsam kürzer werden, dann ist die richtige Zeit für diesen traditionellen Brauch, bei dem in geselliger Runde von Buschenschänke zu Buschenschänke gewandert wird. Bei jeder Einkehr gibt es ein Stück Südtirol zu kosten: geröstete Kastanien, ein Glas Siaßen (süßen Most) oder Nuien (neuen Wein), Speck, Kaminwurzen, Schüttelbrot und andere bodenständige Gerichte aus der Bauernküche. Die Törggele-Saison beginnt Ende September und dauert bis zur Adventszeit.

Auf der Seiser Alm törggelt es sich ausgezeichnet auf dem „Oachner Höfeweg“. Durch die abwechslungsreiche Landschaft, vorbei an geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten, wandert man von Prösels nach St. Kathrein. Die anspruchsvolle Strecke führt über sonnige Abschnitte, durch Wälder, Kastanienhaine, vorbei an Apelfbäumen, Weinhängen und Beerenplantagen. Nicht nur die Natur zeigt sich von ihrer vielfältigsten Seite: Die alten Bauernhöfe, Heustadeln und gut erhaltenen Kapellen lassen erahnen, dass die Geschichte dieser Region weit zurückreichen muss. Die meisten der Bauernhöfe am Wegesrand, sind Buschenschänken, die Wandersleute mit Südtiroler Spezialitäten verwöhnen.

Höhepunkte der Wanderung sind zwei prächtige, denkmalgeschützte Anwesen: der „Mitterpsenner“ (auch „Tommele-Hof“) und der „Unterpsenner“ mit seiner eindrucksvollen gotischen Stube – einer der ältesten der Seiser Alm. Besonders empfehlenswert ist das Törggelen beim „Mitterpsenner“: hier stehen neben traditionellen Köstlichkeiten aus der Südtiroler Küche unter anderem auch das Beste vom Lamm aus hofeigener Züchtung auf der Speisekarte.

Entlang des Weges begegnen einem noch weitere Stationen, die zu einer Rast einladen: Der „Gmoaner Hof“, welcher auf das Jahr 1317 datiert wird, der originelle Bauernladen des „Prackfoler Hofes“ in Unteraicha, der denkmalgeschützte „Finger Hof“ mit seinem beeindrucken Fresko über der Tür und der „Front Hof“, in dem es meist ausgelassen und fröhlich zugeht.

Idealer Ausgangspunkt für den „Oachner Höfeweg“ ist Schloss Prösels. Der Weg bis zum bis zum St. Kathrein Kirchlein ist beschildert. Für die Wanderung sollte man vier bis fünf Stunden – ohne Törggele-Pausen – einrechnen. Es gibt aber zahlreiche Möglichkeiten, den Weg abzukürzen oder an verschiedenen Stellen ein- und auszusteigen.

Website der Seiser Alm: www.seiseralm.it

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