Feldsalat

Wenn andere Salate vorzugsweise aus südlichen Gefilden kommen, hat er hierzulande Saison: Feldsalat, auch unter den Namen Acker-, Rapunzel-, Nüssli- oder Vogerlsalat bekannt. Die kleine winterharte Pflanze, die Temperaturen bis zu Minus 15 Grad Celsius verträgt, hat nun wieder Hochsaison. Die einjährige Pflanze besitzt maximal 20 Blätter unterschiedlicher Größe und Form, die eine Rosette bilden. Besonders geschätzt sind die langsam wachsenden Sorten mit dunkelgrünen Blättern, die sich durch ihren herzhaften Geschmack auszeichnen.

Feldsalat kommt vorzugsweise aus dem heimischen Anbau, seine Ernte- und Angebotszeit reicht von Oktober bis in den April hinein. Er wird sowohl im Freiland wie im Gewächshaus kultiviert. Wie die ZMP aus Bonn berichtet, nimmt der Anbau in Deutschland seit 1992 stetig zu – ein Zeichen für die Beliebtheit der schmackhaften Blätter. Anbauregionen sind vor allem Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, und Baden-Württemberg. Feldsalat ist ein typisches Wintergemüse und damit in der kalten Jahreszeit ein wichtiger Vitaminspender. Was Provitamin A und Vitamin C betrifft, überholt er beispielsweise Kopfsalat und Endivien. Darüber hinaus besitzt er einen hohen Gehalt an Kalium, Folsäure, Calcium und Eisen. Neben der Petersilie ist er einer der bedeutendsten Eisenspender unter den Gemüsepflanzen.

Feldsalat zählt übrigens zu der Familie der Baldriangewächse. Seine Wurzeln und teilweise auch die Blätter enthalten Baldrianöl, das als nervenstärkendes Mittel pharmazeutisch genutzt wird. Wie alle Salate sollte Feldsalat knackig frisch auf den Tisch kommen, damit die Vitamine weitestgehend erhalten bleiben. Nach dem Kauf sollte er möglichst rasch verwendet werden. Die aus mehreren Blättern bestehenden Pflänzchen können unzerteilt bleiben, es genügt, die Wurzelenden abzuschneiden. Das Blattgemüse nicht unter fließendem Wasser säubern, sondern behutsam im Wasser schwenken, anschließend gut abtropfen lassen und vorsichtig in einem Handtuch trocknen, damit die Marinade nicht verwässert wird. Er schmeckt solo genauso gut wie in Kombination mit anderen Salaten.

Ganz nach Gusto kann man ihn mit verschiedensten Dressings zubereiten. Kräuter-, Pfeffer-, Specksauce passen ebenso gut zu ihm wie Senf oder Knoblauch, Joghurt oder Sauerrahm. Weil sein herzhaft würziger Geschmack an frische Nüsse erinnert, wird er gern mit Walnüssen serviert. Als Öl für ein Dressing harmoniert auch kalt gepresstes Rapsöl sehr gut, weil es nussig schmeckt. Eine besonders schmackhafte Zubereitungsvariante ist Feldsalat mit gebratener Putenbrust, Äpfeln und gehobeltem Bergkäse.

Erst seit dem vergangenen Jahrhundert ist Feldsalat übrigens eine Kulturpflanze. Vorher wuchs er nur als anspruchloses Wildgemüse an Weg- und Feldrändern. Der Name Ackersalat erinnert daran.

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