Arbeitstagung der DGE zeigt aktuellen Forschungsstand im
Zusammenhang mit chronischen Krankheiten auf
Die erste Kampagne „5-A-Day“ startete 1988 in Kalifornien.
Hintergrund war die steigende Zahl an Forschungsergebnissen,
die ein niedrigeres Krebserkrankungsrisiko bei einem hohen
Gemüse- und Obstverzehr aufzeigte. Im Jahr 2000 wurde diese Idee
auch in Deutschland aufgegriffen und die Kampagne „5 am Tag“
etabliert.
In letzter Zeit werden die positiven Effekte von Gemüse und Obst
angezweifelt. Ein Grund mehr für die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung e. V. (DGE) sich auf ihrer diesjährigen Arbeitstagung
„Prävention durch bunte Vielfalt – Wie viel Obst und Gemüse
braucht der Mensch?“ mit dem Thema intensiv auseinander zu
setzen und den aktuellen wissenschaftlichen Stand aufzuzeigen.
Über 270 Ernährungsfachkräfte, Ernährungswissenschaftler,
Mediziner und Beschäftigte in der Ernährungsindustrie folgten
der Einladung der DGE nach Bonn. Die Experten auf der Tagung
am 27. und 28. September 2007 waren sich einig: Insbesondere
gegen koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und Bluthochdruck
sind Gemüse und Obst präventiv wirksam. Ob eine Beziehung
zwischen dem Verzehr von Gemüse und/oder Obst und einem
verminderten Krebsrisiko besteht, muss für jede Krebsart
gesondert betrachtet werden: Für Speiseröhrenkrebs ist die
Evidenz für einen Zusammenhang zwischen Gemüse- und Obstkonsum
wahrscheinlich. Für Magen-, Dick-/Mastdarm- und Lungenkrebs
besteht eine mögliche bis wahrscheinliche Evidenz. Für andere
Krebsarten wie Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf, Niere, Harnblase,
Eierstock ist die Evidenz für eine Risikosenkung möglich. Bei
Brust- und Prostatakrebs sowie bei Diabetes mellitus ließ sich
kein Zusammenhang feststellen.
„Die Forderung nach mehr Gemüse und Obst – wie sie bei uns in
Deutschland im Rahmen der „5 am Tag“-Kampagne propagiert wird –
ist aus wissenschaftlicher Sicht nach wie vor berechtigt“,
betonte Prof. Dr. Heiner Boeing, Wissenschaftlicher Leiter der
Tagung. „Für die Praxis bedeutet dies: Je mehr Gemüse und Obst
gegessen wird, desto geringer das Risiko für bestimmte
Krankheiten.“