Die Bahn hebt die Preise an

Gründe: Teuerungsrate für 2007 liegt bei zwei Prozent, zusätzlich steigt ab 2008 Personalaufwand allein im Personenverkehr durch Tarifvereinbarung um jährlich fast 100 Millionen Euro – Dauer-Spezial zum Preis ab 29 Euro wird um ein Jahr verlängert

Die Bahn hebt zum 9. Dezember 2007 die Preise für Einzelfahrscheine und Zeitkarten in der 2. Klasse um durchschnittlich
2,9 Prozent an. Sie reagiert damit vor allem auf den erheblich höheren Personalaufwand ab 2008. Anhaltender Kostendruck kommt auch von den Energiepreisen, die wieder Rekordhöhe erreicht haben. Im Regionalverkehr liegt die Bahn unter dem Niveau der Preismaßnahmen in den Verkehrs-verbünden der Bundesländer. Für 2008 werden die großen Verbünde ihre Preise im Durchschnitt um 3,3 Prozent anheben.

Die Preise für die BahnCard steigen im Durchschnitt um 3,8 Prozent. So kostet eine BahnCard 25 in der 2. Klasse dann 55 statt 53 Euro.
Ebenfalls zum 9. Dezember realisiert die Bahn im Fernverkehr mehrere Angebotsverbesserungen. Das bis zum 31. Dezember befristete Dauer-Spezial wird aufgrund der großen Nachfrage um ein Jahr verlängert. Gleichzeitig wird die BahnCard gestärkt. Ab Dezember 2007 erhalten BahnCard-Kunden
25 Prozent Rabatt bei Bahnreisen in 29 europäische Länder. Der 1. Klasse-Service wird im ICE ausgebaut. Die Bahn hat allein für diesen Bereich in den letzten Monaten 200 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt.

Bereits während der Halbjahrespressekonferenz im August hatte die Bahn darauf hingewiesen, dass allein die Kostenentwicklung aufgrund der bereits abgeschlossenen Tarifmaßnahmen zu einer Anhebung der Fahrpreise führen kann.

„Ab 2008 haben wir einen deutlich höheren Personalaufwand. Der Tarif-abschluss ist der höchste in der Geschichte der DB. Die mit Transnet und GDBA vereinbarten Tarifmaßnahmen führen allein im Personenverkehr zu einer Mehrbelastung von fast 100 Millionen Euro jährlich. Die Teuerungsrate wird 2007 bei rund zwei Prozent liegen. Diese Entwicklungen müssen wir ausgleichen“, so Dr. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr. „Wir haben kräftig gegengesteuert, können aber nicht alle Kostensteigerungen kompensieren.“

Gleichzeitig wird im Fern- und Regionalverkehr der Faktor für die 1. Klasse auf 1,6 erhöht. Der Preis für Reservierungen im Fernverkehr steigt in der 2. Klasse um 50 Cent. Er beträgt dann zwei Euro im Internet sowie an DB-Automaten und vier Euro im personenbedienten Verkauf. In der 1. Klasse wird der Preis auf drei Euro im Internet und an DB-Automaten und auf fünf Euro im personenbedienten Verkauf angehoben.

Der Preis für das Länder-Ticket bleibt in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, und Schleswig-Holstein unverändert. Damit sind mehr als 60 Prozent dieser Tickets preisstabil. Das gilt auch für das Hopper-Ticket in Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie das Regio-Ticket in Bayern. In Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird der Preis für das Länder-Ticket um einen Euro und in Rheinland-Pfalz und im Saarland um zwei Euro angehoben. Der Preis für das Schönes-Wochenende-Ticket steigt ebenfalls um zwei auf 35 Euro. Neu eingeführt werden das Niedersachsen-Ticket-Nacht (ab 19 Euro) und das Regio-Ticket in Baden-Württemberg (ab 10 Euro).

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