Die Nordzucker AG sucht händeringend Bio-Landwirte, die Bio-Zuckerrüben anbauen. Die Zuckernachfrage verschiedener Verarbeiter könne nicht aus heimischen Rüben gedeckt werden. Vielmehr wird meist Bio-Rohrzucker, zum Beispiel aus Brasilien, eingesetzt.
5.000 Tonnen Bio-Zucker jährlich wollte Nordzucker in einem Pilotprojekt ab 2005 produzieren. Dafür werden 35.000 Tonnen Rüben und eine Anbaufläche von 800 Hektar benötigt. Nur 15 Landwirte fanden sich aber bereit, auf einer Fläche von 132 Hektar – von der ungefähr 800 Tonnen Zucker gewonnen werden können – Bio-Rüben anzubauen; obwohl für Bio-Rüben rund 83 Euro je Tonne gezahlt werden. Zum Vergleich: Die konventionellen Kollegen erhalten 41 Euro je Tonne.
Die Hemmnisse auf Bio-Anbau umzusteigen beziehungsweise als Bio-Landwirt auf Zuckerrübenanbau umzusteigen sind hoch. Neben fehlender Quote sind das Ertragsrisiko (hoher Unkrautbesatz) sowie gute Anbaualternativen wie Feldgemüse oder Kartoffeln häufige Gründe.
Mit einer Anbaufläche von 200 Hektar steckt Nordzucker seine Ziele nun deutlich bescheidener.
Diana Schaack (ZMP)